Nun neigt sich auch bald das Jahr 2020 gen Ende zu und insgesamt muss man schon sagen, dass es ein ziemlich beschissenes Jahr war. Überschattet natürlich von der immer noch grassierenden Pandemie, war in in 2020 natürlich nicht sehr viel los. Keine Konzerte, kein vernünftiger Urlaub... dafür aber so viel Natur erleben, wie möglich.
Aus der Sicht brachte das Jahr dann natürlich auch etwas Entspannung für unseren geschundenen Planeten, da er doch von einigen Parasiten erleichtert wurde, von denen es ohnehin schon viel zu viele gibt...
Für die ganze kulturelle Branche war es jedoch ein Super-Gau und dürfte bereits so einigen das finanzielle Genick gebrochen haben. Für den Black Metal jedoch war es wiederum auch positiv, da dieses ganze schnell-lebige Theater, was auch längst in unserem Kult Fuß gefasst hat, etwas entschleunigt wurde.
Der wahre Underground ist noch etwas tiefer in den Underground gegangen und der Rest von diesem Kasperle-Verein hat sich endgültig als der Pop-und-Schlager-Verein offenbart, der er schon immer war.
Gescheiterte Existenzen, gesichtslose Visagen ohne jeglichen Wiedererkennungswert... aktuellen Trends und dem Zeitgeist folgend... dabei so kraft- und zahnlos, dass man sich zurecht fragen darf, wo da noch das "Black" im Metal ist... und die verblödeten Lemminge, die sich "Szene" nennen, fressen es ihnen aus der Hand. "Ehre und Scheisse, dem Deutschen Schwarzmetall"(so Unrecht haben BURKHARTSVINTER nicht mit ihrer Einschätzung zum Zustand dieser sogenannten "Szene").
Doch wie erwähnt, hatte Corona auch sein Gutes: So fanden doch einige Auftritte im kleinsten Rahmen statt, und das eine oder andere wirklich geniale Release wurde ans Licht gezerrt.
Hier sind nun die nüchternen Statistiken:
Insgesamt zählte Unholy Black Art Of Ritual in diesem Jahr (zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, in welchem ich diese Zeile verfasse), 20.500 Aufrufe, was noch einmal knapp 6.000 weniger sind, als im letzten Jahr. Was mich aber letztendlich auch nicht weiter kümmert.
Die höchste Besucherzahl zählte dabei der Monat März, welcher mit 13 Beiträgen auch recht produktiv für dieses Jahr war. Übertroffen wurde er nur vom Februar, der mit 18 Rezensionen aufwartete.
Am wenigsten Beiträge verbuchte der Juni (lediglich 3).
Insgesamt kamen wir in diesem Jahr auf eine Anzahl von 83 geschriebenen Reviews... bis zum jetzigen Zeitpunkt (es werden in diesem Jahr noch mindestens zwei folgen, wenn alles gut geht).
Eingetragene Stammleser kamen in diesem Jahr 0 hinzu.
Nun aber genug davon, hier sind sie nun, unsere Listen mit Empfehlungen aus dem Jahr 2020, wie immer wurde hierbei einmal mehr die "Political Correctness" nicht berücksichtigt... wer ein Problem damit hat, darf sich gerne zum Baumarkt begeben - der Meter Seil kostet n Euro!
Still no friends, no trends, no partying, no compromisses!
Die Aufzählung folgt wie üblich auch keiner bestimmten Reihenfolge oder einer Beliebtheit, daher haben wir in diesem Jahr auch komplett auf eine Nummerierung verzichtet.
Zum Schluss noch ein ehrenvoller Gruß und Dank an all' die großartigen Horden und Tonschmieden, die uns auch in diesem Jahr vertrauensvoll mit ihrem Material versorgt haben und ihr ehrliches Interesse an einer Besprechung unsererseits zeigten.
Hier nun aber endlich unsere Jahresrückblicke:
Die empfehlenswertesten Werke des Jahres 2020 - Kraehenblut:
Bevor es hier nun großartig ausartet, möchte ich doch mit dem für mich wichtigsten Album dieses Jahres beginnen. ASENHEIM beglückte die Hörerschaft mit ihrem bis dato mächtigsten Werk Der Geist des Waldes, dessen Vinyl-Auswertung wohl leider erst im Januar des nächsten Jahres erfolgen wird, weshalb auch noch keine Rezension zu diesem grandiosen und intensiven Album vorliegt, da ich mit dieser noch bis zur Schallplatte warten wollte...
Der Nachfolger steht aber bereits auch in den Startlöchern, so viel darf schon einmal verraten werden!
Die Scheibe erschien bei Narbentage Produktionen - die Platte wird bei Schattenpfade erscheinen
Bei Bergteufel und Waldgeister, dem in diesem Jahr veröffentlichten zweiten Werk der Horde ALPGEIST aus Bayern handelt es sich zwar lediglich um eine Ein-Track-EP, doch dafür um eine ungleich intensivere Erfahrung, die so manches Voll-Album vor Neid würde erblassen lassen!
Für mich persönlich gehört dieses 20 1/2-minütige Opus zu einem der erhabensten Momente des Deutschen Schwarzmetalls dieses Jahres - ohne wenn und aber!
Die Scheibe erschien bei Dominance of Darkness - die Rezension wurde am 14. September geschrieben
Das zweite Album, welches sich ebenfalls einer sehr naturverbundenen Thematik annimmt und für mich in diesem Jahr nicht weniger wichtig war, stellt WINTARNAHT's Hriuwa dar.
Mit seinem mittlerweile vierten Voll-Album liefert Grimwald das bisher ausgefeilteste Werk seines Solo-Projektes ab. Althochdeutscher Schwarzmetall zwischen Atmosphäre, misanthropischen Stimmungen, düsterer Naturmystik und Kompromisslosigkeit - einfach großartig!
Auch hier erwarte ich sehnsuchtsvoll die hoffentlich bald kommende Vinyl-Auflage...
Die Scheibe erschien bei Talheim Records - die Rezension stammt vom 16. Dezember
Um mit der reinen Naturthematik vorerst abzuschließen, darf das diesjährige DRENGSKAPUR-Album Was der Morast verschlang natürlich nicht unerwähnt bleiben. Ein intensives Machtwerk, welches die beiden Berliner hier wieder eingespielt haben!
Die Düsternis und gleichzeitige Schönheit der tristen Moorlandschaften ist es, der hier gehuldigt wird. Eine gefährliche Reise, die für das unachtsame Menschlein kein gutes Ende nimmt...
Die Platte erschien in Eigenproduktion - die Rezension wurde am 14. Dezember getätigt
Es waren dieses Jahr wieder die Niederländer, die uns in Form ihres Albums Gedoemd tot de Eeuwige Jacht abermals auf eine Reise zurück in die Vergangenheit der Nordsee entführten... die Rede ist hier natürlich von ELFSGEDROCH aus Groningen.
Ein starkes und machtvolles Werk voller anmutiger Stimmungen, finsterer Atmosphäre und pechschwarzem Stahl. Eine Reise voller Katastrophen, böser Zauber und Flüche, Hexen, Geister und Dämonen bis ins finsterste Mittelalter.
Die Platte erschien bei Diaphora Produktion - eine Besprechung erfolgte am 30. April
Auch WALLFAHRER ließen in diesem Jahr wieder von sich hören und veröffentlichten ihr drittes Album Lightbringer-Leidbringer, welches sich einmal mehr in philosophischer Art und Weise dem misanthropischen Black Metal hingibt. Die Natur rückte auf diesem Werk erstmals etwas in den Hintergrund und hatte mehr den Charakter einer gnadenlosen Abrechnung mit der Spezies Mensch, mit einer gewissen Endgültigkeit.
Die Scheibe erschien in Eigenproduktion - Knochensang verfasste die Rezension am 5. Dezember
Tiefschwarze Atmosphären endloser Kälte und Leere bescherten dem geneigten Hörer in diesem Jahr die Mannen von GJALDUR. Nachtreich stellte dabei ihr zweites Album dar und kann als hymnische Ode an die Nacht und ihre Geschöpfe umschrieben werden. Deutscher Black Metal wie er sein sollte, angesiedelt zwischen nebelverhangenen Landschaften, mystischen Stätten, finsteren Wäldern und kargen Bergen, gepaart mit einer traumwandlerischen Stimmung! Wie schon auf ihrem Debüt-Album bietet die Horde hier einfach grandiose schwarze Tonkunst!
Die Scheibe erschien bei Astral Nightmare - die Rezension wurde am 8. November geschrieben
Okkult und mystisch geht es weiter mit Aradia, dem Debüt-Album der Deutschen HEXENFLUCH, einem "All-Star"-Projekt des Deutschen Schwarzmetall-Untergrunds. Beteiligt sind hier Musiker von DRUDENSANG, PESTNEBEL, GJALDUR und SILBERBACH... eine finstere Reise zurück in die Zeit der Hexen und lebendigen Sagen. Der geneigte Hörer wird durch dunkle und dichte Wälder geleitet, an alte Kult-Plätze. Man lässt ihn teilhaben an Hexensabbaten und schwarzen Riten.
Die Platte erschien bei Dominance of Darkness - am 8. September ging die Besprechung online
Your Misery, My Triumph lautet der Titel des ersten Albums der Deutschen Projekt-Band COLD EARTH, die ihren räudigen Black Metal ganz im Stile der radikalen frühen 2000er Jahre Bands erklingen lassen - allen voran JUDAS ISCARIOT, dem mit dem letzten Stück auch explizit gehuldigt wird. Rau, kompromisslos und authentisch... mehr Worte bedarf es hier auch gar nicht!
Die Scheibe erschien bei Sol Records - die Rezension stammt vom 23. Juni
Amiland zum ersten: Mit The Elder Darkness offenbarte uns die Ein-Mann-Kapelle GRAVESPAWN dieses Jahr ihr drittes Voll-Album. Puristischer Black Metal zwischen grimmiger Kälte und räudiger Atmosphäre. Stolz und erhaben einerseits und doch schwarz wie die ewige Nacht!
Die Scheibe erschien bei Satanath Records - die Rezension hierzu wurde am 30. April verfasst
Das sardinisch-deutsche Projekt SA BRUXA zelebrierte im ausklingenden Jahr ebenfalls ein neues Ritual mit Namen Gnosis. Einmal mehr fasziniert hier der Stil aus minimalistischer Synth-Musik und okkult rituellem Dark Ambient, der eine gewisse trancegleiche Stimmung in sich birgt. Ein erlebter Albtraum, der sich mit jedem Song mehr entfaltet und den Hörer immer noch ein Stück weiter hinab in die dunkle Tiefe versinken lässt.
Die Scheibe erschien bei Dunkelheit Produktionen - eine Rezension erfolgte nicht
...und Amiland zum zweiten: Das Ein-Mann-Projekt (samt Session-Musiker) VREDENSDAL aus Wisconsin nahm in diesem Jahr das zweite Album The Tyrant Shade auf und zelebriert auf diesem einen wirklich fiesen Bastard aus ursprünglichem Black Metal mit einigen dreckigen Einflüssen aus dem Old School-Thrash! Ein vielschichtiges Album mit einer Atmosphäre zwischen JUDAS ISCARIOT, alten SODOM und BATHORY!
Die Scheibe erschien Jems Label - die Rezension vom 16. Oktober verfasste ich für Schattenpfade
Auch FLAMMENAAR's Nusitos soll hier nicht unerwähnt bleiben, da es sich hier um ein sehr interessantes wie auch intensives Werk handelt, das eine authentische Mixtur aus melodischem Schwarzmetall und Viking / Pagan Metal bietet. Ein starkes Konzept-Album um die Nusitos-Saga, voller ergreifender Stimmungen!
Die Scheibe erschien bei Terror Records - die am 9. Oktober erschienene Rezension verfasste ich ebenfalls für Schattenpfade
Einer ebenfalls heidnischen Thematik, wenngleich auch einer wesentlich düsteren Gangart nahmen sich auch NAWAHARJAN auf ihrem diesjährigen Album Lokabrenna an. Schwedischer geprägter Schwarzmetall, der sich der Thematik des Thursatru annimmt, und diese in einem unglaublich dichten Gesamtwerk präsentiert.
Die Scheibe erschien bei Amor Fati - eine Rezension wurde am 30 März verfasst
Ebenfalls aus dem Hause Amor Fati Productions stammt das aktuelle Werk von DAUþUZ, bei dem es sich aber lediglich um eine 3-Track-EP handelt. Von diesen Liedern ist dann auch lediglich eins wirklich neu, bei den beiden anderen handelt es sich um neu eingespielte Versionen. Trotzdem hat
Grubenfall 1727 durchaus seine Daseinsberechtigung und erzählt in dieser Trilogie eine zusammenhängende Geschichte, die der Hörer vielleicht so gar nicht erkannt hätte. Auch möchte ich an dieser Stelle auf
ihr TROLL Cover 'Når natten endelig er her'aufmerksam machen, das sie erst vor ein paar Tagen via Youtube veröffentlichten. Geniales Nachspiel!
Zu guter Letzt sei aber auch noch ihre großartige Split Quintessenz mit RIMRUNA, SCHATTENVALD und NEMESIS SOPOR erwähnt, welche über Schattenpfade veröffentlicht wurde.
Die Platte erschien bei Amor Fati - eine Besprechung zur EP erfolgte am 20. Juli
Aus Polen stammt die Kapelle PÕHJAST und zelebriert auf ihrem in diesem Jahr erschienen dritten Album Downfall absolut erhabenen Doom Metal, der auch mit einigen Ausflügen in den Viking und den Black Metal aufwartet. Ein ergreifendes Werk voll dunkler Mystik, schwarzer Kunst und Weltuntergangsstimmung. Der perfekte Soundtrack zur Pandemie!
Die Scheibe erschien bei Werewolf Promotion - die Rezension stammt vom 8. August
Und wo wir schon einmal bei Polen sind, so darf auch die in diesem Frühjahr veröffentlichte EP Sarkofagi Nocnych Zjaw der geisteskranken Kapelle KRYPTA NICESTWA nicht unerwähnt bleiben. Der wohl kränkste Beginn eines Schwarzmetall-Werkes dieses Jahr. Schizophren, psychotisch, jenseitig, dem Leben entsagend und das Reich des Todes preisend! Ein großartiges Werk dunkelster Tonkunst! An dieser Stelle seien auch noch die 2-Track-EP Widma zimowej martwoty, sowie die Split-EP mit FOREST MYSTICISM (eigentlich bereits aus dem letzten Jahr - jedoch erschien erst in diesem Jahr eine Auswertung auf Vinyl unter dem Banner von DTB) empfohlen.
Die Platte erschien bei Signal Rex - eine Rezension wurde nicht verfasst
Die Deutschen Underground-Kapellen WINTERFULLMOON und NIGHTWALKER muss ich an dieser Stelle auch gleich zweimal erwähnen, denn beide haben in diesem Jahr nicht nur mit den beiden EPs Death Eternal (WINTERFULLMOON) und Dark Sorcery (NIGHTWALKER) auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch mit einer gemeinsamen 3-Wege-Split, deren dritter Vertreter der Ami LORD FRIMOST war, dessen Beiträge der ebenfalls aus diesem Jahr stammenden Summonings of Hell and Black Propaganda entnommen wurden.
Beide EPs sowie die Split erschienen bei Astral Nightmare - Rezensionen zur WINTERFULLMOON EP und zur Split wurden am 12. April und am 21. November verfasst
Natürlich darf man beim Thema tiefster Deutscher Underground auch nicht jenen sehr umtriebigen Geist von Wehrgoat vergessen, welcher nicht nur mit seiner Beteiligung an oben erwähnten WINTERFULLMOON auf sich aufmerksam machte, sondern auch mit diversen Veröffentlichungen seiner Bands MOORGEIST (zwei Demos und eine Split) und CZARNOBOG (eine EP, eine Demo und eine Split). Zudem erschien mit Sword of Satan das erste Album von BELZAZEL, einer international agierenden Kapelle, in welcher er verantwortlich für die Synth-Klänge zeichnet und welches ich an dieser Stelle ebenfalls nur wärmstens empfehlen kann.
Sämtliche Werke von MOORGEIST erschienen auf MC bei Worship Tapes, sowie die ersten beiden Werke zusammen als Compilation-CD bei Dominance of Darkness und eine davon sogar auf Vinyl.
Die BELZAZEL Scheibe erschien bei Astral Nightmare, die CZARNOBOG MCs bei Dark Ritual - Rezensionen fanden zu den Werken nicht statt
Ebenso machte dieses Jahr das infernalische Trio LUNAR CHALICE erneut von sich hören, als sie mit Medieval Cult of Heresy ihre aktuelle EP auf die Menschheit losließ.
Düsterer, okkulter Deutscher Black Metal satanischer Ausprägung, zelebriert in der Tradition der guten alten Schule... Heil Satan! Ave Luzifer!
Die Scheibe erschien bei Dominance of Darkness - eine Rezension erschien am 9. Oktober
Um dann doch noch einmal zurück zur Natur-Thematik zu kommen: FIUR, jenes Deutsche Ein-Mann-Projekt, welches uns im letzten Jahr mit dem überragenden Werk Elementa / Refugium beglückte, überraschte Ende dieses Jahres mit der Veröffentlichung des neuen Albums Verse, einer Ode an die Poesie und die Natur. Ein majestätisches Werk melodischer Black Metal-Tonkunst, das man ebenfalls nicht verpassen sollte!
Die Scheibe erschien bei Donnerkeil Collective - eine Rezension wurde nicht verfasst
Der Meister der atmosphärischen Klangwelten aus Spanien - ELFFOR legte mit Unholy Throne of Doom ebenfalls ein starkes Album in diesem Jahr ab, welches nach ein paar reinen Dungeon Synth-Werken wie der Dra Sad-Trilogie wieder majestätisches Schwarzmetall erklingen ließ. Leider reichte dieses Werk dann aber doch nicht so ganz an seine Frühwerke heran, und so entpuppte sich in meinen Augen das diesjährige Re-release seines Alt-Werkes Frostbitten Pain auf LP als das eindeutig bessere Stück schwarzer Tonkunst.
Die Scheibe erschien in Eigenproduktion, das Re-release erschien bei Hexencave Productions - eine Rezension wurde nicht verfasst
Zu guter Letzt seien hier noch ein paar Horden genannt, deren Werke sich in diesem Jahr ebenfalls bei mir einprägen konnten: DER TOD UND DIE LANDSKNECHTE, MOONCITADEL, MINENWERFER, WITCHER, MAVORIM, UPRISING, ASARHADDON, BLOOD RED FOG, BURKHARTSVINTER, CHATEAU NOIR, DÄMONENBLUT, PESTE UMBRARUM, STEINGRAB, TYAKRAH, FORTRESS OF THE OLDEN DAYS...
Persönliche Enttäuschungen des Jahres 2020:
INQUISITION mit ihrem aktuellen Machwerk Black Mass for a Mass Grave... schon als ich dieses Vorab-Video zu 'Luciferian Rays'sah, war es für mich eigentlich schon gelaufen!
Unsagbar Poser-mäßig, ohne jegliche Authensität und komplett ohne die bestialische Inbrunst und den satanischen Stolz vergangener Tage. Das fertige Album revidierte meinen anfänglichen Eindruck dann zwar doch etwas (immerhin war es auch wieder besser als der Vorgänger), aber insgesamt betrachtet handelt es sich hier doch um meine persönliche musikalische Enttäuschung dieses Jahres!
Das Album erschien bei Agonia Records - eine Rezension habe ich mir hier erspart
Die empfehlenswertesten Werke des Jahres 2020 - Knochensang:
In diesem Jahr gab es vor allem zwei Veröffentlichungen, auf die ich mich bereits im Vorfeld gefreut hatte, da es sich hierbei um zwei Bands handelt, die ich sehr schätze: WALLFAHRER und HÄXENZIJRKELL.
Erstere konnten auch mit ihrem dritten Album
Lightbringer-Leidbringer vollkommen überzeugen. Misanthropische Texte in hochphilosophischer Form, gepaart mit erhabenen, bewegenden und von grimmiger Melancholie geprägten Melodien. Eine Hymne auf den selbstverschuldeten Untergang der Menschheit.
Die Scheibe erschien in Eigenproduktion - Knochensang verfasste die Rezension am 5. Dezember
Da die Essener HÄXENZIJRKELL bisher lediglich mit Splits und EPs aufwarten konnten, war ich natürlich gespannt auf das erste Vollalbum – so wurde es zumindest angekündigt. Vom musikalischen Umfang her bestand dann jedoch kein so großer Unterschied zwischen den EPs und Die Nachtseite, aber wen stört‘s? Schwarze Töne der okkulten Art, gesprochene Lobpreisungen Luzifers, und dies alles in einem langsam-schleppenden Tempo, welches die Finsternis spürbar wurmartig in das Ohr des Hörers kriechen lässt...
Die Platte erschien bei Amor Fati - eine Rezension ging am 25. Oktober online
Ebenso okkult und vom Namen her nicht unähnlich fiel Aradia aus, das erste Album jener dunklen Horde, welche sich HEXENFLUCH nennt. Nächtliche Ritte zum Sabbat, eine Atmosphäre voller Hexerei und Flüche; ein Werk von unheimlicher Dichte, das mich sehnsüchtig auf weitere Beschwörungen dieser Band hoffen lässt!
Die Platte erschien bei Dominance of Darkness (die CD erschien bei Astral Nightmare, eine MC bei Narbentage) - am 8. September ging die Besprechung online
Wir bleiben in den schwärzesten Bereichen des Black Metals (bevor wir uns den heidnisch Themen widmen), und hier müssen in jedem Fall COLD EARTH genannt werden. Eine deutsche Band, die so klingt wir JUDAS ISCARIOT. Unglaublich intensive Musik der alten Schule, so würde ich Your Misery, My Triumph beschreiben. Und da es sich hierbei ebenfalls um ein Erstlingswerk handelt, kann ich auch hier nur sagen: Mehr davon!
Die Scheibe erschien bei Sol Records - die Rezension stammt vom 23. Juni
Kommen wir nun zum Heidentum... DRENGSKAPUR sind wieder da und präsentieren mit Was der Morast verschlang dunkelromantische Bilder von alten Mooren und Sümpfen, scheinbar dazu geschaffen, den Menschen zum Verhängnis zu werden. Schönheit und Gefahr vereinen sich auf diesem Werk und schaffen eine kraftvolle Naturverbundenheit, die keine Gnade gegenüber jenen kennt, welche Mutter Erde nicht zu respektieren wissen!
Die Platte erschien in Eigenproduktion - die Rezension wurde am 14. Dezember getätigt
Die Dunkelheit der Natur, kombiniert mit düsterer Folklore und alten Märchen – auf diesem lyrischen Gebiet bewegen sich die Niederländer von ELFSGEDROCH. Gedoemd Tot De Eeuwige Jacht wartet mit rauen Melodien auf, denen aber auch eine gewisse Eingängigkeit nicht abgesprochen werden kann. Ein starkes Album, geprägt von einer tiefgreifenden Atmosphäre.
Die Platte erschien bei Diaphora Produktion - eine Besprechung erfolgte am 30. April
Auch die Bergmannsgesänge von DAUþUZ sind in diesem Jahr wieder ertönt, wenn auch nur in Gestalt dreier Lieder. Und auch wenn zwei davon kein neues Material darstellen, so ist Grubenfall 1727 doch eine sehr ansprechende EP geworden. Erzählt wird die tragische Geschichte eines Bergmanns, dessen grausame Taten der Rache entspringen; fand doch sein Sohn den Tod bei einem Minenunglück. Verantwortlich dafür war die Nachlässigkeit einer Fürstin, die nun bitter für ihr Vergehen bezahlen muss. Hymnisches Gitarrenspiel und hymnische Gesänge, umgeben vom rauen Flair einer unbarmherzigen Bergwelt, eine kleine, aber äußerst feine Scheibe!
Die Platte erschien bei Amor Fati - eine Besprechung zur EP erfolgte am 20. Juli
Heidnisch und spirituell geht es auf Lokabrenna von NAWAHARJAN zu. Der Tradition des Thursatru folgend, huldigt man hier nicht Odin, Thor und den anderen Asen, sondern deren eddischen Antagonisten, den Riesen (bzw. Thursen). Propagiert wird das Streben nach Freiheit in einem anti-kosmischen Sinn, und so verwundert es nicht, dass die Berliner musikalisch in der Nähe von DISSECTION und WATAIN anzusiedeln sind… Melodischer und dennoch aggressiver Black Metal mit einigen hymnischen Momenten, sehr erhaben und voller Energie!
Die Scheibe erschien bei Amor Fati - eine Rezension wurde am 30 März verfasstAm Ende dieses kleinen Rückblicks will ich noch auf die Mannen von ASARHADDON zu sprechen kommen. Ich glaube, dass Reysa die erste Rezension für UBAOR war, die ich in diesem Jahr geschrieben habe, ganz sicher bin ich aber nicht… Thematisch bewegen wir uns auch hier im naturverbundenen Bereich und beleuchten vor allem das Zusammenspiel von Leben und Tod. Teils tragische, teils wunderschöne (oder beides zugleich) Melodien sind hier zu finden; überaus erbauliche und – trotz des schwarzmetallischen Rahmens – sehr positive Musik. Aufblicken und Aufstreben, sich zu ungeahnten Höhen aufschwingen – so würde ich die Atmosphäre auf diesem Album beschreiben.
Die Scheibe erschien bei Geisterasche Organisation - eine Rezension wurde am 21. April verfasst