Nachdem Aradia, das Debüt-Werk der Horde HEXENFLUCH aus Bayern erstmalig im April dieses Jahres im Kassetten-Format das Licht dieser Welt erblickte, wurde es inzwischen auch auf CD und schließlich auf Vinyl ausgewertet... jeweils unter anderen Labels.
Wie verstrickt und eingeschworen der wahrhaftige Underground der heimischen Gefilde ist, zeigt sich hier ergo einmal mehr als deutlich.
Dabei handelt es sich bei den Protagonisten dieser Horde auch kaum mehr um allzu große Unbekannte innerhalb der "Szene".
Wie es um die Qualität dieses Debüts bestellt ist, lest ihr nun...
Wie erwähnt handelt es sich bei den Personen hinter jenem Projekt um keine unbekannten Gesichter. So dürfte dem geneigten Hörer gleich der markante Gesang von Krámpn, ehemals Aske, auffallen, der durch seine anderen Bands - vor allem DRUDENSANG und ALPGEIST - hinlänglich bekannt sein dürfte. Desweiteren beteiligt sind Fafnir (u.a. AASKEREIA, GJALDUR) am Bass sowie an den Tasten, Gitarrist Pestmeister Tairach (u.a. PESTNEBEL und ex-ECLIPSE - falls die noch jemand kennen sollte) und last but not least Athanassius von SILBERBACH am Schlagwerk.
Wenn man so will also ein All-Star-Projekt des Deutschen Untergrund-Black Metals... aber mit Star-Allüren hat das hier nun (glücklicherweise) wirklich nichts zu tun, denn HEXENFLUCH zelebrieren ihren Schwarzmetall mit viel Inbrunst und fühlbarer Hingabe...
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Wie verstrickt und eingeschworen der wahrhaftige Underground der heimischen Gefilde ist, zeigt sich hier ergo einmal mehr als deutlich.
Dabei handelt es sich bei den Protagonisten dieser Horde auch kaum mehr um allzu große Unbekannte innerhalb der "Szene".
Wie es um die Qualität dieses Debüts bestellt ist, lest ihr nun...
Wie erwähnt handelt es sich bei den Personen hinter jenem Projekt um keine unbekannten Gesichter. So dürfte dem geneigten Hörer gleich der markante Gesang von Krámpn, ehemals Aske, auffallen, der durch seine anderen Bands - vor allem DRUDENSANG und ALPGEIST - hinlänglich bekannt sein dürfte. Desweiteren beteiligt sind Fafnir (u.a. AASKEREIA, GJALDUR) am Bass sowie an den Tasten, Gitarrist Pestmeister Tairach (u.a. PESTNEBEL und ex-ECLIPSE - falls die noch jemand kennen sollte) und last but not least Athanassius von SILBERBACH am Schlagwerk.
Wenn man so will also ein All-Star-Projekt des Deutschen Untergrund-Black Metals... aber mit Star-Allüren hat das hier nun (glücklicherweise) wirklich nichts zu tun, denn HEXENFLUCH zelebrieren ihren Schwarzmetall mit viel Inbrunst und fühlbarer Hingabe...

Das Logo stammt aus der Feder des tschechischen Künstlers Moonroot, der auch schon für das Logo von ALPGEIST verantwortlich zeichnete. Dem Betrachter werden die Parallelen sicherlich nicht entgehen.
Mit dem Titel Aradia bezieht man sich indes auf die gleichnamige Göttin aus der römischen Mythologie, die die Tochter der Diana und des Luzifer. Sie wurde auf die irdische Welt gesandt, um die Lehren und das Wissen der Hexen zu verbreiten (nach Leland, 1899). Der Name hat im Neuheidentum, vor allem aber im Wicca-Kult noch andere Bedeutungen, jedoch gehen deren Wurzeln alle letztendlich auf Leland's Buch "Aradia, the Gospel of the Witches" zurück.
Mir liegt nun leider nur eine digitale Promo vor, zum Umfang der Veröffentlichung bzw. einem Beiheft kann ich daher nichts sagen. Auch kann ich nicht näher auf die Texte eingehen, falls dem Tonträger diese überhaupt beigelegt sind, da ja auch im Falle der ersten ALPGEIST CD Woidmythen lediglich Auszüge, bzw. der Text zum Lied 'Im Woid dahoam'abgedruckt war(en).
Die Musik jedoch kann sich hören lassen und präsentiert sich, wie man es bei einer solchen Besetzung erwarten darf, als äußerst kernig und erdig, kompromisslos und doch stimmungsvoll und atmosphärisch, ohne jedoch übertrieben oder aufgesetzt zu wirken (oder gar positive Stimmungen zu erzeugen).
Das Album umfasst sechs Lieder, wobei 'Hexensabbat'den thematisch stilsicheren Anfang macht und gleich einmal mit einem rituell anmutenden Trommelspiel beginnt, das mit nächtlichen Naturgeräuschen, geflüsterten Beschwörungen und einem einsetzenden Singsang unterlegt wurde, so dass man sich inmitten einer Mitternachtszeremonie eines Hexenzirkels wähnt.
Danach geht es auch gleich und ohne viele weitere Umschweife direkt über in einen urigen Black Metal, der mit seiner direkten, schroffen und grimmigen, gleichzeitig aber auch hymnischen Art gleich an die seligen Zeiten der Mitt-90er erinnert ('94 - '95). Die Musik zieht einen sofort in ihren Bann und offenbart dann auch bei genauerer Beschäftigung mit ihr ein paar sehr fein ausgearbeitete Details, vor allem im Zusammenspiel der Gitarre mit dem Schlagwerk.
Dieser Stil setzt sich auch in 'Hekate'fort, wenn mir dieses Stück auch etwas düsterer und eine Spur grimmiger in der Zelebrierung erscheint. Die Instrumente folgen hier größtenteils einem eher schleppenden Grundton, der eine totengleiche, zeremonielle und okkulte Stimmung in sich birgt und auch der eher fauchende Gesang tut sein übriges zur Atmosphäre dazu.
Damit spiegelt das Stück eigentlich genau das wider, was man von einem Lied erwarten dürfte, welches der Götting Hekate gewidmet ist.
Mit 'Hexenfluch' bleibt man dem zeremoniellen Stil zunächst weiter treu und lässt Stimmen von Hexen erklingen, die irgendwelche fremdartigen Zauberformeln, Bannsprüche und Flüche aufsagen. Begleitet von den unheilvollen Instrumenten vermag man es, dem geneigten Hörer hier tatsächlich den einen oder anderen Schauer über den Rücken zu jagen.
Der eigentliche Black Metal klingt dann aber auch wieder wesentlich aggressiver und grimmiger als beim letzten Lied. Er ist zuhauf im schnelleren Midtempo angesiedelt, zeigt sich im Verlauf aber alles andere als monoton, denn die vielen Details und Stimmungswechsel sorgen dafür, dass dieses mit über 10 Minuten Länge ausgestattete Stück grimmiger Tonkunst zu keiner Sekunde langweilig wird und sogar ganz im Gegenteil zu einem klaren Höhepunkt dieses Werkes wird.
'Beschworen'legt dann gleich ohne große Umschweife los und geht in die Vollen. Rasanter deutscher Schwarzmetall, ohne viele Kompromisse und Schnörkel. Doch lassen HEXENFLUCH auch bei diesem Stück die Atmosphäre nicht außer Acht und warten mit einigen Stimmungs- und Tempowechseln auf, die eine finstere und mystische Epik in das Geschehen bringen... die eingesetzten Chöre und Synths tun ihr übriges dazu - großartige Tonkunst, die durch den Dark Ambient lastigen abschließenden Part sogar noch eine recht triste und melancholische, aber auch sehr unheimliche Stimmung erhält!
Ähnlich kompromisslos geht man auch in 'Dornen des Todes'zu Werke, und fast ist es schon schade, dass es sich hier bereits um das vorletzte Lied handelt. Wie auch in den anderen Titeln vermag ich nicht, viel mehr als einige Schlagwörter und Satzfragmente heraus zu hören.
Doch was ich zu verstehen vermag, erzählt von okkulten Riten, Blutopfern und längst vergessenen heidnischen Bräuchen, die Kulte auch heute noch im Verborgenen praktizieren mögen.
Das Finale von Aradia wird dann schließlich mit dem Lied 'Schattenwelten'eingeleitet... wie bereits in 'Hexensabbat'wird hier von Anfang an ganz klar dem Mitt-90er Jahren gehuldigt, was sich auch im dominanteren Einsatz der Keyboards erkennen lässt, die hier noch einmal wesentlich präsenter zu sein scheinen, als noch auf den anderen Stücken. Ansonsten geht es hier eher ungezähmt und wild zur Sache, bis zur Mitte hin ein atmosphärischer und akustischer Part einsetzt, der dann wiederum in einen erhabenen, gleichzeitig aber auch düsteren Black Metal übergeht. Der Gesang von Krámpn ergeht sich hier zum Ende hin gar in Raserei bis hin zur Hysterie. Absolut krank und perfekt zu einem solchen Werk passend!
Der eingebaute Ausklang bietet dann ein paar instrumentale Anleihen an den okkulten Black / Doom, unterlegt mit Naturgeräuschen und dem Knistern von Lagerfeuern und Fackeln.
Fazit:
Natürlich bin ich an das Debüt von HEXENFLUCH mit hohen Erwartungen heran gegangen. Diese darf man bei den Protagonisten hinter diesem Projekt aber auch haben, meiner bescheidenden Meinung nach... und was soll ich sagen?! Enttäuscht wurden diese nicht, eher ganz im Gegenteil sogar voll und ganz erfüllt und stellenweise gar etwas übertroffen, da es doch Passagen auf Aradia gibt, die mich wirklich überrascht haben.
Unterm Strich handelt es sich bei HEXENFLUCH um ein grandioses Vorhaben, von dem ich hoffe, dass es noch einige Zeit Bestand hat, denn mit ihrem Debüt scheint die Horde noch längst nicht alles erzählt zu haben...
Das Werk erschien zum einen als auf 66 Stück limitierte Kassette unter dem Banner von Narbentage Produktionen (bereits restlos ausverkauft). Für eine Auflage auf CD zeichnete Astral Nightmare Productions verantwortlich, während Dominance of Darkness Records das Album auf Vinyl im Gatefold-Cover auflegten, welches es wahlweise in schwarz (200 Exemplare) oder rot (100 Exemplare) zu ergattern gibt.
Mystischer Deutscher Black Metal wie er sein sollte... großartige schwarze Tonkunst! Bleibt zu hoffen, dass HEXENFLUCH noch eine etwas längere Zukunft beschert ist, denn ich habe den Eindruck, als wäre mit Aradia noch längst nicht alles gesagt...
Darbietungen:
A-01. Hexensabbat
A-02. Hekate
A-03. Hexenfluch
B-04. Beschworen
B-05. Dornen des Todes
B-06. Schattenwelten
Laufzeit: ca. 43 Minuten