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Channel: Unholy Black Art Of Ritual
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Review: Daudadagr - Vid skuggornas svarta månsken (EP, Purity Through Fire - 2017)

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Ursprünglich bereits im Jahr 2012 auf Kassette und in nur sehr geringer Stückzahl veröffentlicht, fand diese Demo-EP nun endlich ihren Weg auf Vinyl-Scheibe und darüber hinaus auch zu einem breiteren Publikumskreis. Den Release der 7''übernahm dabei die deutsche Tonschmiede Purity Through Fire.








Die Zukunft des Projekts von dem vielbeschäftigten Recken Swartadauþuz (u.a. AZELISASSATH, BEKËTH NEXËHMÜ, MYSTIK, SUMMUM) scheint ungewiss nach gerade einmal zwei hervorgebrachten Demos. Es wäre schade um DAUDADAGR, da zumindest diese erste Veröffentlichung  der Horde, welche hier noch mit dem Gesang und ddem Schlagzeugspiel von Sir N. aufwartet, sehr eingängigen und emotionalen Schwarzmetall bietet, der heutzutage nur selten zu finden ist. Die beiden Lieder "Vid skuggornas..." und "...svarta månsken" zelebrieren jeweils einen mitreißenden, gefühlvollen und stolz-erhabenen Stil, der die Traditionen der alten nordischen Zeiten hoch hält. Mit viel Arroganz, Verachtung gegen das Menschsein, inbrünstigem Hass, der Ehrung für die Nacht und die Dunkelheit der Natur. So erinnert der erste Song in seinem rasanten aber sehr hymnisch-hypnotischen Treiben doch sehr an BURZUM's "Jesus' Tod (Jesu død)". Kraftvoll, melodisch, beinahe episch in seiner Darbietung, inklusive Keyboards und Chor-Samples. "...svarta månsken" steht dem in nichts nach und präsentiert sich gar noch eine Spur eigenständiger, aber auch verstörender.

Fazit:
Eine EP, die es in sich hat. Was hier innerhalb der zwei dargebotenen Lieder präsentiert wird, erweist sich als emotionaler und anspruchsvoller als so manches Voll-Album. Wer also viel Wert auf authentische Atmosphären und an seinen Black Metal generell einen gewissen Anspruch und Niveau hegt, der wird in diesem Release mehr als fündig werden. Lange sollte man allerdings nicht über eine Anschaffung nachdenken, da die schwarze 7'' Vinyl auf gerade einmal 300 Exemplare limitiert ist. Zwecks Bestellungen wendet ihr euch am besten direkt an Purity Through Fire.

Tradioneller Schwarzmetall aus Schweden. Total Support!


Darbietungen:
01. Vid skuggornas...
02. ...svarta månsken

Laufzeit: ca. 13 Minuten

Review: Pure - J'aurais dû (CD, Symbol of Domination Production / Obscure Abhorrence Productions - 2017)

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Bei PURE handelt es sich um ein Solo-Projekt aus der Schweiz, welches seit 2013 existiert und in diesem Zeitraum bereits fünf Alben aufzuweisen hat. Der aktuelle Auswurf von Herrn Ormenos (dem einen oder anderen vielleicht durch seine weiteren Projekte bekannt, von denen BORGNE, ENOID und RAVNKALD wohl zu den bekanntesten zählen dürften) hört auf den Namen "J'aurais dû" und kann sich allemal hören lassen...







Ehrlich gesagt, habe ich mich mit PURE nie wirklich auseinandergesetzt, bei ENOID war es auch nur das erste Album, RAVNKALD hatte ich mal reingehört und BORGNE kenne ich zumindest namentlich. Die Projekte des einsamen Kriegers so schmerzlich vernachlässigt zu haben scheint mir im Nachhinein als Fehler, nun nachdem ich die hier vorliegende CD mittlerweile einem dritten Durchlauf unterzogen habe. Ormenos zelebriert unter dem Banner von PURE stil-sicheren, atmosphärischen Black Metal, der nicht nur auf Grund seiner durchweg französischen Sprache sehr an die Gangart diverser Kapellen aus Québec erinnert. Hymnisch und erhaben, dann mal nostalgisch und melancholisch, fast träumerisch, aber auch mit sehr viel Wut und Frustration im Bauch vorgetragen. Dabei ist die Musik jedoch immer sehr melodiös gehalten und spielt sich zumeist im getragenem Midtempo ab. Jeder Song ist daher für sich genommen, sehr individuell gehalten. Wo aber etwa "Anonyme et sans visage" eher den hymnischen Aspekt in den Vordergrund stellt, wird bei "Le jour où je suis mort" die Aufmerksamkeit eher auf das Düstere und Melancholische in der Musik gerückt, was zeigt, dass PURE mehrere Facetten besitzt, mit verschiedenen Stimmungen und Emotionszuständen spielt und dadurch alles andere als Durchschnitt ist.

Fazit:
Ein beeindruckendes Werk! PURE's "J'aurais dû" stellt gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt handelt, einen mehr als bemerkenswerten Beitrag zum helvetischen Underground dar. Die CD erschien in einer Kooperation von Symbol of Domination aus Belarus (ein Unterlabel von Satanath Records) und der deutschen Tonschmiede Obscure Abhorrence und kommt als normale Jewelcase daher. Limitiert ist die ganze Angelegenheit auch - und zwar auf 500 Exemplare weltweit. Interessenten aus Deutschland sollten sich daher auch direkt an Obscure Abhorrence Productions wenden und sich dort ihre CD sichern.

Räudiger, aber atmosphärischer Black Metal ohne Kompromisse. Empfehlenswert!


Darbietungen:
01. Anonyme et sans visage
02. Je tuerais le monde pour ta lumière
03. Le silence mortel
04. Le jour où je suis mort
05. J'aurais dû
06. Solitude

Laufzeit: ca. ca. 37 Minuten

Review: Steingrab - Mystik (Digitales Album, Eigenproduktion - 2017)

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Das Projekt von Mahr (ex-NARGIS) aus Hessen kann inzwischen auch auf eine gut bestückte Diskographie zurückblicken. Neben dem Debüt-Demo "Reise ins Ungewisse", welches im Jahr 2009 auf Kassette erschien, weist STEINGRAB noch ein Album namens "Äon" auf, sowie ein Live-Tape mit dem Titel "Live in Nürnberg", das Aufnahmen enthält, die im Zuge des "Momente des Nichts" Konzertes im Jahr 2015 entstanden (Review ist >>hier<< nachzulesen). Nun folgt mit "Mystik" also ein komplettes neues Album. Manche Lieder waren bereits schon auf den Live-Aufnahmen enthalten und konnten damit schon einmal einen ersten Einblick in dieses Werk verschaffen...


Das Album ist bisher lediglich von der Band selbst in digitaler Form veröffentlicht worden - was dem Ganzen aber in keinster Weise gerecht wird. Die Musik von STEINGRAB hat es verdient auf physischem Tonträger eine Veröffentlichung zu erfahren. Auch auf "Mystik" hat sich an dem recht eigenwilligen Stil nichts verändert. Einerseits gibt es hier sehr viel Tradition und 90er-Flair zu schnuppern, doch verlässt man sich nicht nur allein darauf, und möchte auch nicht so klingen, wie der x-te BURZUM-Verschnitt, sondern lässt immer wieder sehr viele eigene Nuancen mit einfließen. So einen Moment bildet da beispielsweise das sehr schwermütige Klavierspiel in "Der Spiegel", oder der modern angehauchte Post Black Metal-Break in "Styx", ein Stück welches nicht nur durch diesen Umstand an die Gangart des letzten DEATHGATE ARKANUM Albums "Stillhallen" ("Seelen" zähle ich als Mini-Album) erinnert, sondern auch im Gesang. Hinzukommt hier ein gewisser Space Ambient-Einfluss, was aber auch nicht unnötig ausartet (um die Gemüter gleich einmal zu beruhigen). Auch findet ein gewisser Anteil an Folklore in der Musik von STEINGRAB seinen Platz und sorgt für die nötigen Rückzugs- und Ruhepole in "Mystik". Während "Zeugen der Macht" eindeutig den rasantesten Song des Albums darstellt, ist der folgende "Scheintot" mit Abstand der gemächlichste. Vorgetragen mit sehr viel Schwermut und melancholischer Nostalgie - genau mein Ding! Getoppt wird dieser Beitrag dann nur noch vom titel-gebenden Lied "Mystik", welches zum Inhalt passend, eine einzige Hymne darstellt, inklusive sturmgepeitschter Drums, melodischen Gitarren und reichlich Keyboard-Einsatz. "Der letzte Schein des Mondes" ist dann noch ein klassischer Rausschmeißer, der viel Gefühl und noch einmal viel Melancholie bietet: "Zu meiner Erlösung führt nur ein schmaler Grat"...

Fazit:
Die Musik von STEINGRAB weiß mich doch immer wieder zu begeistern. Eine solche Gratwanderung zwischen traditionellen Schwarzmetall-Klängen und modernen Einflüssen bekommt beileibe nicht jede Horde hin - oftmals scheitern sie gar kläglich. Doch STEINGRAB faszinieren mich seit der ersten Demo-Kassette, das Debüt-Album brachte dann die erhoffte Atmosphäre in voller Länge und das Live-Album war solide und trumpfte darüber hinaus noch mit ein paar neuen Stücken auf. "Mystik" ist wie schon das erste Album pure Magie, auch wenn es in vielerlei Hinsicht anders ist. Die Musik in Verbindung mit den sehr durchdachten und emotionalen Texten sind wahre Poesie und Geschichten, die es wert sind, Gehör zu finden. Das Album könnt ihr euch über die offizielle Bandcamp-Seite von STEINGRAB gegen eine kleine Spende von 5,- Euronnen herunterladen (inklusive Front- und Back-Cover), alternativ könnt ihr aber auch eine Email an Mahr schreiben, wenn ihr kein Geld für eine digitale Version ausgeben wollt. Ob und wann es das Album auf einem physischen Tonträger zu erwerben geben wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen - ich bleibe aber auf jeden Fall dran, und werde es vermerken, sollte ich in der Richtung etwas mitbekommen.


Intensiver deutscher Black Metal mit viel Gefühl und voller Poesie. Meine Empfehlung!


Darbietungen:
01. Licht
02. Der Spiegel
03. Styx
04. Zeugen der Macht
05. Scheintot
06. Mystik
07. Der letzte Schein des Mondes

Laufzeit: ca. 42 Minuten

Review: Grauzeit - Symbiose (Digitales Album, Eigenproduktion - 2017)

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Was (in meinen Augen) anno 2011 als typischer und irgendwie nichts-sagender Beitrag zum DSBM begann - ich rede hier natürlich von der Debüt-Kassette "Mein Leben endet...", Rezension gibt es >>hier<< zum nachlesen) - mauserte sich jedoch schnell zu einer starken, mutigen und sehr eigenständigen Band, die ihre Wurzeln zwar immer noch erkennen ließ, ansonsten ihren Stil aber immer weiter entwickelte. Ich kam dann erst wieder mit "Tyrannei der Tristesse" mit ihnen in Kontakt (Review lässt sich >>hier<< finden) und war so ziemlich der erste Berichterstatter, der auf ihre letzte EP "Antagonist" aufmerksam wurde (>>here<< you motherfuckers)...


Nun folgt also mit "Symbiose" das lange geplante erste Voll-Album der Band. Immerhin saß man seit dem Jahr 2013 an der Fertigstellung. Der Gesang sowie alle Instrumente bis auf das Schlagzeug wurden allerdings erst im letzten Jahr beigesteuert. Es hat also einige Zeit gedauert, bis man "Symbiose" endlich in voller Pracht zu hören bekam. Doch hat sich die Wartezeit gelohnt? Um diese Frage einfach und gleich zu beantworten: Ja, sie hat sich definitiv gelohnt! GRAUZEIT präsentieren mit ihrem aktuellen Output einen schnörkelloses post-modernes depressives (Black) Metal-Album, welches neben dem Post Black Metal auch viele andere Einflüsse aufweist - so z.B. aus dem Doom/Stoner, dem Post Punk, dem Blackgaze oder auch Synthi-Pop. Ein wenig könnte man "Symbiose" mit Sachen wie AMESOEURS (die es ja leider nicht mehr gibt) vergleichen, was die Atmosphäre angeht, doch GRAUZEIT zelebrieren hier einen sehr eigenwilligen Stil, der beim eher gebrülltem Gesang anfängt und bei den tiefen Bässen und den teils tiefer gestimmten Gitarren aufhört. Apropos Gitarren: die erinnern mich teilweise auch an ältere KATATONIA (die ehemaligen Götter der depressiven Metal Tonkunst). Sehr Melodie betont gibt sich das Werk zudem auch noch und so wird dem geneigten Hörer hier einiges geboten und es bleiben kaum Wünsche offen. Jeder Song ist sehr individuell gehalten und voller Details und Höhepunkte, die einem vielleicht auch erst nach dem zweiten oder dritten hören bewusst auffallen (persönliches Hocherlebnis: der sehr hymnische End-Part von "Schwächling"). Immer vorausgesetzt natürlich, dass man sich auf diesen Stil einlassen möchte. Das dies hier kein Album für die Puristen-Fraktion ist, dürfte ja bereits in den ersten Zeilen klar geworden sein. Mit dem Titellied geht es dann ganz am Ende des Albums noch einmal sehr flott zu und man zeigt hier, dass die Musik auch durchaus ohne Gesang funktioniert und höchst emotional daherkommt.

Fazit:
"Symbiose" ist erfrischend und gleichzeitig ein eher tristes Werk. Das dürfte aber voll und ganz im Sinne des Erfinders sein. Das Album ist auf jeden Fall genau das geworden, was ich mir von einem Langspieler GRAUZEIT's erwartet und erhofft hatte. Große Gefühle, eine fette Produktion, die aber auch nicht zu sauber und steril wirkt, und ausgefeilte Melodiebögen, die allerdings alles andere als süßlich-harmonisch wirken. Genau so sollte ein moderner Beitrag zum heutigen Depressive Metal / Rock aussehen und klingen. Leider hat es das Album bisher lediglich zu einem digitalen Release geschafft, aber zumindest eine Auswertung auf Kassette wird demnächst, wie schon bei "Antagonist", über die Tonschmiede Abstrakte Wunden (Sub-Label von Der Neue Weg) erscheinen. Eine CD-Version ist laut einem Kommentar der Band auf Visagenbuch wohl auch angedacht, jedoch noch nicht offiziell bestätigt, wenn es dazu weitere Informationen bis zu mir schaffen, werde ich diese nachreichen. Bis dahin können sich alle Interessenten eine Kopie des digitalen Albums auf der offiziellen Bandcamp-Seite von GRAUZEIT herunterladen (Kostenpunkt 3,- Euronnen) und den Online-Shop von Abstrakte Wunden Tonträger Produktion im Auge behalten.

Ein durch und durch emotionales Werk - GRAUZEIT haben sich hier selbst übertroffen. Unbedingt empfehlenswert für all' jene, die gewillt sind, auch einen Blick über den Tellerrand zu werfen!


Darbietungen:
01. Parasit
02. Abseits
03. Faust
04. Tabula Rasa
05. Betäubung
06. Schwächling
07. Grauzeit III
08. Symbiose

Laufzeit: ca. 39 Minuten

Review: Nargaroth - Era of Threnody (CD, Inter Arma Productions - 2017)

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Neues aus dem Hause NARGAROTH... ganze sechs Jahre sind seit dem letzten Erzeugnis unter dem Banner der Band, "Spectral Visions of Mental Warfare" - eine Zusammenarbeit mit NYCHTS, ins Land gezogen. Damals noch unter der Flagge von No Colours Records. Inzwischen hat sich auch dieser Umstand geändert. "Era of Threnody" stellt das erste Voll-Album dar, welches über das eigene Label Inter Arma veröffentlicht wurde (die Re-Releases der bisherigen NARGAROTH-Diskographie zähle ich jetzt mal nicht mit). Was darf man von der Ära der Klagelieder nun erwarten?




Nach dem nicht nur etwas ungewöhnlichen und für viele sicherlich auch enttäuschenden Ergebnisses des 2011'er Albums (ja, auch ich gehörte zu jenen, die von "Spectral Visions of Mental Warfare" einfach etwas anderes erwartet hatten), ist diese Frage natürlich mehr als berechtigt. Das Album wird durch ein Sample eingeleitet, welches einen Monolog aus dem Streifen "Space Station 76" darstellt. Im Kontext ist es durchaus passend, wenn man die Geschichte der Band kennt und es bereitet den Hörer auch auf das vor, was nun folgt. "Dawn of Epiphany" wandelt sich nach einem kurzen Instrumental mit süd-amerikanischem Flair schnell in einen sehr melancholischen, aber erhabenen Black Metal-Song. Da kommt direkt wieder ein gewisses Flair auf, und gibt im Grundton auch das wider, wofür die Band seit der "Semper Fidelis" steht. Dem Ausdruck von Gefühlen und einen Umbruch in der Musik. Es stimmt vielleicht, dass NARGAROTH niemals mehr so klingen wird, wie zu alten "Herbstleyd"- und "Black Metal ist Krieg"-Zeiten... aber ganz ehrlich - braucht das jemand? Ein zweites "Herbstleyd" oder ein zweites "Black Metal ist Krieg"? Nein, mit Sicherheit nicht. Bands, die stagnieren und sich ständig selbst wiederholen, braucht niemand. Mit Flamenco-artigen Gitarren endet der erste Beitrag dann auch so wie er begann. "Whither Goest Thou" jetzt den beinahe epischen Black Metal-Part seines Vorgängers nahtlos fort. Eine melancholische Hymne, die mit schwermütigen Chor-Einsätzen aufwartet und zur Mitte hin einen akustischen Break nebst geflüstertem Klargesang bietet. Der folgende "Conjuction Underneath The Alpha Wheel" beginnt mit Dark Ambient, geht dann aber in einen Schwarzmetall über, der nun auch mal gerne ein paar Gänge höher schaltet, aber trotzdem nichts an Atmosphäre oder seiner Hymnenhaftigkeit einbüßt. Ein Umstand, den der Song vor allem dem Break zur Mitte hin und den epischen Gitarren verdankt. Die Chöre tun dann noch ihr übriges dazu. Black Metal mit süd-amerikanischem Flair bietet dann wieder "...as Orphans Drifting in a Desert Night". Das Konzept 'Schwarzmetall trifft auf Flamenco' geht hier aber nicht so sonderlich gut auf, wie es noch beim Opener der Fall war, da mir der eingeworfene Mittelteil doch etwas zu sehr aufgezwungen wird (nach dem Motto 'wir wollen das jetzt unbedingt machen, auch wenn es nicht passt'). "The Agony of a Dying Phoenix" zeigt sich dann aber wieder in bewährter Manier und erinnert in seiner Gesamtheit an die schnellen Momente des "Jahreszeiten"-Albums. "Epicedium to a Broken Dream" erweist sich dann als schwermütiger und melancholischer Song, dessen Stil sich in seichten Midtempo bewegt, und traurigen weiblichen Gesang bietet. Der Tiefpunkt folgt dann mit "Love is a Dog from Hell". Mit Abstand der aggressivste Beitrag auf "Era of Threnody", aber wirkt er in musikalischer Hinsicht an manchen Stellen auch sehr unbeholfen und allgemein versprüht er eher einen Hauch von Black 'n' Roll Mainstream Marke SATYRICON, als ehrliche BM-Musik, gleiches gilt leider auch für "TXFO". Da kann auch die erhoffte Titel-gebende Hymne nichts mehr reißen, die noch einmal die besten Momente dieses doch recht eigenwilligen Werkes zusammenfügt. Das letzte Lied könnte sogar noch einmal an Hommage an vergangene Zeiten gewertet werden, weißt es doch Parallelen zu dem Stil des "Geliebte des Regens" auf.

Fazit:
Lange Rezension, was hier unter'm Strich allerdings bleibt, ist die Erkenntnis, dass "Era of Threnody" einmal mehr ein sehr eigenwilliges, und damit auch für NARGAROTH typisches Werk geworden ist. Dass der Herr Ash seit der Veröffentlichung von "Semper Fidelis" damit regelmäßig Leuten vor den Kopf stößt, nimmt er ohne weiteres in Kauf. Nicht nur einmal hat er ja verlauten lassen, dass ihm diese 'Szene' nichts bedeutet. "Era of Threnody" ist ein vielfach gefächertes Album geworden, welches ohne Zweifel großartig hätte werden können, wenn es da nicht so manches Lied gäbe, welches den positiven Gesamteindruck nach unten drückt. So bietet das Album neben den ersten drei grandiosen Liedern einige Aspekte, die einfach unausgegoren und zu aufgesetzt wirken und bekommt zum Ende hin noch einen üblen Mainstream-Touch, der einfach nicht zur Gesamtatmosphäre passt und in meinen Augen leider vieles kaputt macht. Das Album erschien neben CD im Jewelcase auch auf DLP, welche noch eine alternative Aufnahme von "My Eternal Grief, Anguish Neverending" beinhaltet. Inter Arma besitzt leider keinen eigenen Mailorder, den offiziellen Vertrieb übernimmt W.T.C Productions - aber auch bei Underground-Dealer eures Vertrauens werdet ihr sicherlich fündig werden.

Ein Werk, welches das Potential besitzt, etwas wirklich Großartiges zu werden. Auf Grund einiger negativen Aspekte letztlich aber leider nur gehobener Durchschnitt.


Darbietungen:
01. Dawn of Epiphany
02. Whither Goest Thou
03. Conjuction Underneath The Alpha Wheel
04. ...as Orphans Drifting in a Desert Night
05. The Agony of a Dying Phoenix
06. Epicedium to a Broken Dream
07. Love is a Dog from Hell
08. Era of Threnody
09. TXFO
10. My Eternal Grief, Anguish Neverending

Laufzeit: ca. 64 Minuten




Review: Chronik - Der letzte Abschied (CD, Wolfmond Production - 2017)

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Nach fast genau vier Jahren folgt mit "Der letzte Abschied" nun der Nachfolger des Debüt-Albums "Gewalten" der Band CHRONIK, die sich im Jahr 2012 formierte und vornehmlich aus Mitgliedern von MACHT besteht, die aber auch nur auf zwei bisherige Demo-Veröffentlichung zurückblicken können. Eine ältere Rezension zu "Gewalten" lässt sich >>hier<< nachlesen. Was euch nun auf dem aktuellen Werk der Band erwartet, lest ihr im folgenden...





Auf "Der letzte Abschied" meldet man sich also nach guten vier Jahren der Abstinenz in Form von acht Liedern zurück aus der Versenkung. Gleich zu Beginn des Titel-gebenden Stückes (Prolog) lässt sich erkennen, wohin die Reise geht: Chor-Samples, Keyboard-lastige Klangteppiche... was hier zelebriert wird, ist symphonisch angehauchter Melodic Black Metal par excellence. Damit wird der Stil des Erstlings konsequent fortgeführt. Allerdings haben CHRONIK inzwischen so einiges dazu gelernt und legen wesentlich mehr Eigenständigkeit an den Tag, als es noch auf "Gewalten" der Fall war. Natürlich wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber davon rede ich auch gar nicht. Wirkliche Eigenständigkeit ist heutzutage ja ohnehin sehr schwierig, weil es das meiste einfach irgendwann schon einmal gab, doch besitzen CHRONIK einen gewissen Wiedererkennungswert. Der Stil von ihnen ist dabei einerseits als schlicht und monoton zu bezeichnen, trumpft auf der anderen Seite aber mit einem gewissen Bombast und einer gehörigen Portion Spielfreude auf. So wird das Geschehen immer wieder durch gezielt platzierte Breaks oder plötzliche Tempowechsel aufgewertet. Die Atmosphären sind meist episch und hymnenhaft gehalten, mit einer leichten Melancholie, die in jedem Song präsent ist. Hervorzuheben ist hier insbesondere auch "Stumme Zeugen", da das Stück durch seine eher gemächliche Gangart eine Ausnahme-Position einnimmt und einen fast schon depressiven Grundton besitzt. Das darauf folgende "Erkenntnis" gleicht einem vertonten Märchen, Poesie, in der man sich verlieren mag. Auch macht das Album den Eindruck, ein Konzept zu verfolgen, worauf sich dieses jedoch bezieht oder wovon es genau handelt, vermag ich nicht zu sagen, da mir hierzu leider keine weiteren Informationen vorliegen.

Fazit:
Um ehrlich zu sein, ist CHRONIK eine Band, mit der ich anno 2017 nicht mehr gerechnet habe. Doch wenn ich mir "Der letzte Abschied" nun anhöre, bin ich wirklich froh, dass diesem Projekt nicht das gleiche Schicksal ereilt ist, wie so vielen anderen, die sich als bloße Eintagsfliegen entpuppten. Wer sich für melodischen / symphonischen Black Metal begeistern kann, der wird an diesem Album definitiv nicht vorbei kommen, sondern ganz im Gegenteil, seine helle Freude daran haben. Bestellungen erfolgen am besten gleich über die Band oder gehen direkt an das Label Wolfmond Production.

Melodic Black Metal, wie er besser kaum sein könnte. Meine Empfehlung!


Darbietungen:
01. Der letzte Abschied (Prolog)
02. Es beginnt
03. Erstes Opfer
04. Stumme Zeugen
05. Erkenntnis
06. Die Jagd
07. Ende eines Schicksals
08. Der letzte Abschied (Epilog)

Laufzeit: ca. 55 Minuten




Review: Forgotten Kingdoms - Blue Moon Gate Between Worlds (CD, Dark Adversary Productions - 2016)

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Aus dem vergangenen Jahr stammt das Debüt-Album des Dungeon Synth-Projektes FORGOTTEN KINGDOMS, welches auf den Namen "Blue Moon Gate Between Worlds" hört und unter dem Banner von Dark Adversary auf CD veröffentlicht wurde. Das Projekt selbst stammt ebenfalls aus Australien und hinter dem ganzen steckt niemand geringerer als Azgorh himself, Inhaber des Labels und u.a. auch Mastermind bei DROWNING THE LIGHT.






Nach unzähligen Black Metal-Projekten nun also mal ein reines Dungeon Synth, warum nicht? Genügend Erfahrungen mit dem Genre sollte der gute Herr ja inzwischen gemacht haben, boten ja auch immer mal wieder verschiedene Werke von ihm klassischen Dark Ambient oder Dungeon Synth. Was Azgorh mit FORGOTTEN KINGDOMS nun präsentiert, kann ich getrost als eines der besten Werke dieses Genres seit Jahrzehnten bezeichnen. Gut, ich habe mich jetzt nicht eingehender mit allem beschäftigt, was seit den ganz alten MORTIIS oder PAZUZU an Dungeon Synth so veröffentlicht wurde, habe aber immer mal wieder über die Jahre verschiedene Sachen angetestet und war mal mehr, mal weniger - aber auf jeden Fall - enttäuscht. Selten wurde die Finesse eines Werkes vom Schlage "Ånden som gjorde opprør" auch nur annähernd erreicht. Bei "Blue Moon Gate Between Worlds" verhält es sich anders. Azgorh bedient sich hierbei alt-bewährter Mittel, wie Sequenzen innerhalb der jeweiligen Lieder. Ein Stilmittel, was bereits MORTIIS sehr bewusst einsetzte, um gezielte Reaktionen beim Hörer zu erzeugen. Auf Anhieb würden mir auch nur WARDEN aus den Niederlanden einfallen, die auch heutzutage noch einen ähnlichen Stil zelebrieren, wenn diese auch ungleich düsterer zu Werke gehen. Anders als seine Genre-Kollegen aus Europa, präsentiert Azgorh in jedem seiner Lieder aber auch Gesang, der sehr düster und geisterhaft vorgetragen wird und doch ein wenig an alte SUMMONING erinnert. Nichtsdestotrotz vermag es dieses Album den geneigten Hörer in eine nebelverhangene Welt zu entführen, voller Vollmondnächte, düsteren Wäldern und finsteren Burgen.

Fazit:
Ein fantastisches Album, in mehrerlei Hinsicht. Genau das richtige, um sich an einem ruhigen Abend bei flackerndem Kerzenlicht und einem Glas Wein einfach einmal von der Musik treiben zu lassen. Weit weg in eine Welt, die entlegen der unseren liegt. Voller Mythen und Legenden. Die CD könnt ihr im Shop von Dark Adversary bestellen. Die kanadische Underground-Schmiede Tour De Garde fertigte darüber hinaus auch eine Kassetten-Fassung des Albums an. Ein deutscher Mailorder, der die Tonträger führt, ist mir leider nicht bekannt - aber wer nicht im Ausland bestellen möchte, sollte bei seinem Underground-Dealer einfach mal nachfragen.

Dungeon Synth at its best! Meine Empfehlung!


Darbietungen:
01. An Ancient Path Beyond The Stars
02. Blue Moon Gate Between Worlds
03. The Blood Stained Gold Armour Of The King
04. Warriors That Time Forgot

Laufzeit: ca. 34 Minuten




Review: Ungesehen - Unaussprechliches Entsetzen (MC, Fallen Empire Records - 2017)

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Bei UNGESEHEN handelt es sich um ein Projekt aus Deutschland und "Unaussprechliches Entsetzen" stellt ihr erstes Lebenszeichen dar. Viele Information zu dem Projekt existieren nicht, außer, dass es sich bei der Musik um rein instrumental gehaltenen Black Metal handelt. Selbst die Heimseite gibt nicht viel mehr als den Namen und den Titel preis. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um ein Solo-Projekt handelt, sicher bin ich mir da jedoch nicht.






Die Instrumente scheinen jedenfalls allesamt live eingespielt zu sein und nicht aus der Konserve zu kommen. Um einen Drum-Computer scheint es sich also nicht zu handeln. Mit rein instrumentalem Black Metal ist es ja immer so eine Sache: gerne genommen als irgendwelche Zwischenspiele oder Ein- und Ausklang, aber ein ganzes Album ohne Gesang? Das scheitert meistens alleine daran, dass bei denen, die es versuchen, oftmals doch jeher instrumentales Unvermögen vorherrscht und es auf Grund des fehlenden Gesangs auch keinen Aspekt mehr gibt, dieses zu kompensieren. Ausnahmen gibt es zwar, diese kann man aber locker an einer Hand abzählen. UNGESEHEN reihen sich da erfreulicher Weise mit ein. Der Stil ist kernig und ursprünglich, ohne viel drum herum und kommt direkt auf den Punkt. Hier erinnert ein Song mal an alte NARGAROTH, da klingt das ganze dann eher nach alten DARKTHRONE. Für genügend Abwechslung in diesem doch recht eng gesteckten Tun ist also durchaus gesorgt, gekonnt werden hier Breaks innerhalb der Songs platziert, Soli eingestreut oder es wird einfach mal an der Tempo-Schraube gedreht. Natürlich geht es hier und da auch monoton zu, aber dabei handelt es sich dann auch um ein gewolltes Stilmittel. Atmosphärisch präsentiert man sich auch äußerst vielfältig - geht es in dem einen Song eher düster und gespenstisch zu, findet sich im nächsten eine eher melancholische Nuance, dann wird es wieder okkult und finster und "Um den Schlaf gebracht" nimmt gar ein wenig paranoide Züge an.

Fazit:
Eine beeindruckende Veröffentlichung aus deutschen Landen. Dass rein instrumentaler Schwarzmetall derart gut funktionieren kann, erlebt man leider äußerst selten. Das Werk lässt sich in seiner digitalen Version kostenlos auf der Bandcamp-Seite von UNGESEHEN herunterladen. Eine Auswertung auf Kassette erfolgte durch das Ami-Label Fallen Empire und kann über diverse deutsche Mailorder wie Amor Fati oder Iron Bonehead erworben werden.

So muss sich instrumentaler Black Metal anhören. Empfehlenswert!


Darbietungen:
01. Grässlich
02. Ein Scheusal
03. Fürchterliche Schatten
04. Abkehr
05. Kein Licht
06. Regungslos
07. Vom Schauder ergriffen
08. Gramgebeugt
09. Um den Schlaf gebracht


Laufzeit: ca. 44 Minuten





Review: Asgard - War at Last (CD, Wolfmond Production - 2017)

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Bei ASGARD handelt es sich um eine fünf-köpfige Horde aus der Schweiz. Zelebriert wird klassischer Black Metal, ohne viel Schnörkel und Tamtam. Die aktuelle EP erschien bereits im April, und ich muss gestehen: das Cover hielt mich erst einmal eine Weile davon ab, mich eingehender mit dem Material der Kapelle auseinander zu setzen - wirkt es doch eher wie BEHEMOTH-mäßiges Kasperle-Theater, denn wie ein seriöses Stück Schwarzmetall. Die Vorurteile über Bord geworfen, habe ich die CD dann am gestrigen Tag doch mal in meine Anlage geschmissen und seitdem rotiert sie nun das gefühlte 10. Mal...


Schuld an diesem Umstand dürfte wohl vor allem in der recht kurzen und knackigen Spielzeit begründet sein, insgesamt werden hier auch nur vier Lieder präsentiert. Ist ja schließlich auch nur eine EP. Bereits der recht militante Anfang von "Spell of Oppression" macht deutlich, dass es sich hier wohl eher nicht um den x-ten albernen Aufguss handelt. Natürlich wird auch hier im Grunde nichts Neues geboten, dafür klingen die schweizer Recken aber erfrischend spielfreudig und unverbraucht, lassen immer mal wieder eigene Ideen durchklingen (wie das sehr verstörend bis hypnotisch wirkende Break im erwähnten ersten Beitrag, nebst Gitarrensolo). Neben dem erhabenen Midtempo Black Metal, bietet das erste Stück viel vor allem Gitarren-betonte Melodie (ohne Keyboard). "Between Two Worlds" setzt den eingeschlagenen Pfad dann konsequent fort und legt, was die Geschwindigkeit angeht auch gerne noch eine Schippe drauf. Der Refrain-Part kommt hier richtig schön wuchtig und man merkt, dass die Band in ihrer Musik mit zwei Bässen aufwartet. "Wings of Asgard" stellt eine sturmgepeitschte Hymne dar, anders kann man es wohl kaum beschreiben - vom Grundtenor her wohl das flotteste und eingängigste Stück der Scheibe. Der Rausschmeißer "War at Last" beginnt dann traditionell mit Kriegs-Samples, gibt sich zunächst langsam und unscheinbar, auch hier finden wieder ausgiebig zelebrierte Akustik-Parts, wie schon beim ersten Song, ihren Einsatz, steigert sich im Verlauf aber als eine melancholisch angehauchte Hymne. Der Break ab der ca. vierten Minute kommt einem emotionalen Ausbruch gleich und wertet das Stück enorm auf.

Fazit:
Diese EP lässt hoffen... ich hatte von ASGARD vorher noch nie etwas gehört, doch nach diesem Werk dürfte der Horde eine Zukunft im Reigen der hörenswerten Bands heutzutage sicher sein. Ich bin gespannt, ob man von ASGARD in absehbarer Zeit wieder etwas zu hören bekommt und ob dann auch mal ein Voll-Album folgen wird. Der Band wäre es jedenfalls zu wünschen, zumal ja auch nicht gerade vieles wirklich Erwähnenswertes aus der Schweiz kommt. Die CD kommt als Silberling (!) im Jewelcase und ist auf 500 Exemplare limitiert. Bestellungen gehen an die Wolfmond Production-Adresse.

Erhabene Black Metal-Hymnen - großartige EP. Mehr als empfehlenswert!


Darbietungen:
01. Spell of Oppression
02. Between Two Worlds
03. Wings of Asgard
04. War at Last

Laufzeit: ca. 28 Minuten




Review: Mordskog - XIII (CD, Werewolf Records - 2017)

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Eine Band, die aus Mexiko kommt, auf einem finnischen Label veröffentlicht und teilweise so klingt, als kämen sie direkt aus den Untiefen des griechischen Underground? Ja, das alles gibt es vereint in diesem Release. "XIII" stellt dabei das Debüt-Album der süd-amerikanischen Band MORDSKOG dar, welche evtl. dem einen oder anderen noch etwas sagen dürfte, wurde ihre Demo-Kompilation "...rare hymns of perdition" doch anno 2007 durch das deutsche Label Deathbringer Records veröffentlicht. Das Label gibt es inzwischen ja bekanntermaßen nicht mehr. Nach ihrer EP "Mors Est Vitae Essentia" aus dem Jahr 2014 hatte ich allerdings auch nicht damit gerechnet, noch einmal etwas von dieser Horde zu hören...


nicht weil die EP so schlecht war, sondern weil sich MORDSKOG ziemlich rar machten. Ich meine mich zu entsinnen, dass eine Weile sogar Gerüchte um eine Auflösung im Raum standen. Sei es drum. Mit "XIII" präsentiert das infernalische Trio nun ihr erstes Voll-Album, nach einer Reihe unveröffentlichter Demos, einem Split-Video (mit u.a. FOREST OF DOOM, NAASTRAND und BLACK HATE) und der erwähnten Kompilation + EP. Für das Cover hätte man sich jedoch weitaus besser einfallen lassen, das hier wirkt irgendwie zu plump und sauber digital bearbeitet und wird der durchaus okkulten Musik nicht im geringsten gerecht. Musikalisch kann sich "XIII" jedoch wie schon gesagt, hören lassen. Das Album ist ein wilder Trip durch die nord-europäischen Gefilde der frühen Mitt-90er hin zu dem typischen ungezähmten Stil des mexikanischen Underground, bis zu Einflüssen des okkulten Hauchs des orthodoxen Black Metals. MORDSKOG sprechen damit sowohl Anhänger alter CARPATHIAN FOREST, als auch von WATAIN oder HETROERTZEN und ACHERONTAS an - hier dürfte also für jeden auch etwas dabei sein. Einige wird diese Gratwanderung allerdings auch zuviel des guten sein - was einige Reviews ja auch belegen.

Fazit:
Unter'm Strich lässt sich sagen, dass auch MORDSKOG dem Genre absolut nichts Neues hinzufügen, doch sind sie mit hörbarer Inbrunst bei der Sache. Wer mal wieder Bock auf kompromisslos gespielten Occult Black Metal ohne viel Firlefanz hat, sollte "XIII" eine Chance einräumen - es lohnt sich definitiv! Interessenten aus Deutschland sollten sich zwecks einer Bestellung an Iron Bonehead wenden, welche die CD im Distro führen.

Orthodox Black Metal without any compromises. Worship the Serpent God!


Darbietungen:
01. Lautum Novedialem
02. Nascentes Morimur
03. Aequo Pulsat Pede
04. Pulvis уt Umbra Sumus
05. Mors Est Vitae Essentia
06. Ad Me Venite Mortui
07. C.A.M.
08. Mors Vincit Omnia
09. Todos ustedes deben morir esta noche


Laufzeit: ca. 39 Minuten




Review: Hier - Pensèes d'hier (CD, Wolfmond Production - 2016)

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 Im Jahr 2016 präsentierte das deutsche Label Wolfmond Prod. dieses erste Werk der Depressive Black Metaller HIER aus Venezuela als Re-Release auf CDr im Digipak. Im Original erschien es bereits ein Jahr zuvor, ebenfalls auf CDr unter dem Banner von Silentium in Foresta aus Mexiko, ebenfalls im Digipak und auf lächerliche 15 Stück limitiert. Bei der 'Band' handelt es sich vornehmlich um ein Ein-Mann-Projekt, welches hier noch von einem Gastmusiker unterstützt wird.




Wie bereits erwähnt, erwartet den geneigten Hörer auf "Pensèes d'hier" reinrassiger Depressive / Suicidal Black Metal (DSBM). Typisch für das Sub-Genre, ohne nennenswerte. Zwischenfälle. Der Gesang ist wie immer Geschmackssache, für mich geht er aber noch in Ordnung, da er die größten Strecken doch schön verzweifelt klingt, ohne lächerlich zu wirken. Auch die eingestreuten kurzen Sprechgesang-Einschübe finde ich durchaus passend. Aufgewertet wird die Musik an sich noch mit reichlich atmosphärischem Dark Ambient. Dabei klingt das Ganze aber erfreulicher Weise auch nicht zu sehr in die Länge gezogen, sondern beschränkt sich in seiner Darbietung auf das Wesentliche. So stellt der Titelsong "Pensèes d'hier", der gleich hinter dem als Intro dienenden "Nuits" erklingt, einen typischen DSBM-Vertreter dar. Langsam beginnend, steigert er sich gerade im Schlagzeug-Spiel, welches auch wirkliche Ausraster zu verzeichnen hat. Insgesamt wirkt das vielleicht doch zu etwas unbeholfen an einigen Stellen, verfehlt seine Wirkung aber nicht. Bei "Etoiles dans le ciel" dagegen liegt der Fokus ganz klar im atmosphärischen Ambient. Gleich einer Hymne an die Melancholie, den Schwermut und den Tod erschallen hier Chöre und die Instrumente schwelgen in Sphären, die von einer jenseitigen Welt zu stammen scheinen. Als Bonus für diese CD-Veröffentlichung ist dann noch "Ruine et solitude" vertreten, der quasi als Ausklang dient.

Fazit:
Zwei instrumentale Stücke, zwei wirkliche Songs - nicht gerade viel, was uns HIER mit ihrer ersten EP auftischen. Auch die Spielzeit ist überschaubar. Aber in Sachen DSBM lässt Inferus mit seinem Projekt kaum Wünsche offen. Klar, dass hier nicht alles perfekt ist und dass HIER mit allen Nachteilen eines Solo-Projektes zu kämpfen hat - aber das gehört halt auch zum Charme solcher Underground-Bands. Ich bin gespannt, wie sich dieses Projekt noch entwickeln wirkt. Für die nähere Zukunft jedenfalls ist bereits eine nächste Veröffentlichung in Form einer Split mit DARLAMENT NORVADIAN aus El Salvador angekündigt. Die Pro-CDr erschien im Digipak und ist limitiert auf 100 Exemplare. Interessenten wenden sich vertrauensvoll an Wolfmond Production.

Typischer DSBM. Für ein Solo-Projekt sogar recht gut und solide! Anhänger dieser Stil-Richtung sollten Hier (haha) zugreifen!


Darbietungen:
01. Nuits
02. Pensèes d'hier
03. Etoiles dans le ciel
04. Ruine et solitude (Bonus)

Laufzeit: ca. 13 Minuten



Review: Adligate - New Blood Old Chapter (CD, Eigenproduktion - 2015)

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Bei ADLIGATE handelt es sich um eine Groove / Thrash Metal Kombo aus Hagen, die sich im Jahr 2007 gründete. An ihre CD "New Blood Old Chapter" kam ich auch nur eher zufällig, als sie mir von einer Kollegin in die Hand gedrückt wurde (an dieser Stelle noch einmal ein Dank an S. S.). Irgendwie verständlich, da dies ja nun bekannter Maßen auch nicht mein Stamm-Genre ist. Aber ich riskiere ja gerne mal einen Blick über den Tellerrand und verschließe mich auch nicht vollends modernen Einflüssen.





ADLIGATE veröffentlichten neben dieser CD, ihrem ersten Album auch noch eine Demo-CD im Jahr 2009. Gerüchten zufolge steht der Release ihrer nächsten Album-CD auch nicht mehr in allzu weiter Ferne. Doch nun erst einmal zu vorliegendem Werk: "New Blood Old Chapter" hält eigentlich genau das, was der Titel verspricht. Die Musik des Quintetts, bestehend aus drei Herren und zwei Damen, zeigt sich im Verlauf recht facettenreich, beinhaltet klassische Elemente des Thrash Metal (wie absolut chaotische Gitarrensoli wie in "Sweet Revenge") und des Groove/Alternative Rock/Metal der ausgehenden Mitt-90er Jahre, was gerade im Gesang sehr gut zur Geltung kommt. So erinnert dieser gerade in seinen sehr starken und melodischen Parts zumindest mich stark an Scott Stapp von CREED oder ähnliche Vertreter dieser Gangart. Andererseits zeigt sich Dome auch recht aggressiv und bietet zuweilen auch recht harsche Growls, die einen eher an Post-Hardcore oder moderne Death Metal-Bands denken lassen ("Pussyeater") oder irre/kranke, fast hysterische Parts wie zum Ende hin in "Mother of Lies". Auch die Instrumente stehen dem in nichts nach und präsentieren sich vornehmlich in einem treibenden, halt groovenden Stil, legen dann und wann aber auch gerne mal eine Gangart zu oder zeigen sich eher progressiv, grunge-lastig oder auch mal ein wenig dem Stoner zugetan. Insgesamt also eine sehr interessante Mixtur, die erstaunlich gut funktioniert, da hier nichts aufgesetzt wirkt, sondern es wirklich nach Musik klingt, die direkt aus dem Bauch heraus entstanden ist.

Fazit:
Eine recht runde Angelegenheit, die uns ADLIGATE hier mit ihrem ersten Album vorsetzen. Für ein Debüt klingt es auch in sich sehr harmonisch und ausgereift. Natürlich muss man etwas für diese Art Musik übrig haben - ab und an höre ich so etwas aber durchaus gerne. Positiv hervorheben möchte ich auch, dass es mal eine moderne Metal-Band geschafft hat, mit ihren Hardcore-lastigen Growls nicht zu nerven! Das schafft auch nicht jede Kombo bei mir, haha. Aber mal Scherz beiseite: nach "New Blood Old Chapter" erwarte ich mir doch so einige von einem kommenden Werk und bin gespannt, ob diese erfüllt werden können. Die CD könnt ihr sicherlich noch direkt über die Band abgreifen, wenn nicht, dann wendet euch an Pure Steel Records - diese brachten das Album 2016 als Re-Release raus.

Moderner Groove Metal. Melodisch, dreckig, hart und direkt auf's Maul - so muss dat!


Darbietungen:
01. Intro
02. Mountain
03. Sweet Revenge
04. Mother of Lies
05. Pussyeater
06. Kill The Moon
07. ADHS
08. Big Balls



Review: Nightbringer - Terra Damnata (CD, Season of Mist Underground Activists - 2017)

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Ihr bereits fünftes Album präsentierten uns dieses Jahr die Amis von NIGHTBRINGER. "Terra Damnata" ist der Nachfolger des 2014er Albums "Ego Dominus Tuus" (ist das tatsächlich schon so lange her?) und wurde einmal mehr unter dem Season of Mist Ableger Underground Activists veröffentlicht. Was man von dem Werk erwarten darf, lest ihr im folgenden...







Und schon bei den ersten Klängen wird deutlich, dass NIGHTBRINGER ihrer Linie treu geblieben sind und sich kein Stück haben verbiegen lassen. Immerhin ein kleines Kunststück mit einem derart großen und bekannten Label im Background. Wahrscheinlich dafür auch der 'Underground Activists'-Zusatz. Die Band führt den eingeschlagenen Weg von "Ego Dominus Tuus" gnadenlos fort und fügt diesem sogar noch ein paar Facetten hinzu. So klingt gleich der Opener "Wolves Amongst Ruins" um ein Vielfaches chaotischer, vor allem das Gitarrenspiel wirkt technisch ausgefeilt und disharmonisch bis chaotisch. Ein Merkmal, welches aber durchaus gewollt ist und konsequent einem roten Faden zu folgen scheint. Auch das sehr düstere Spiel an den Orgeln zum Ende hin erzeugt direkt ein beängstigendes Gefühl beim Hörer und passt daher sehr gut zur Gesamtheit des Songs. Mit "Misrule" geht es dann auch gleich weiter. Chaotisch wirkendes Gemetzel wäre hier noch untertrieben. Die Gitarren schweben in Sphären jenseits der uns fassbaren Welt und das Schlagzeug gleicht einem MG, welches einfach alles niedermäht. Hinzu gesellen sich hier düstere Chöre und Samples, die den ohnehin schon paranoiden Eindruck noch verstärken. Zur Mitte hin wird dann auch der letzte gesunde Geist, der seinen Verstand bis dahin noch nicht verloren hat, dem Wahnsinn anheim fallen, denn das okkulte Midtempo-Geplänkel, welches dann zur Mitte hin einsetzt, wird auch gestandenen Seelen den Rest geben. Wer dann noch kann, der bekommt mit "Midnight's Crown" einen sehr erhabenen und fast schon 'episch' wirkenden Song zu hören. Danach wird die Paranoia der ersten zwei Lieder zwar nicht mehr erreicht, der gelungene Mix aus absolutem Chaos, Finsternis und hymnischen Momenten bleibt aber bis zum Schluss bestehen.

Fazit:
Was NIGHTBRINGER hier geschaffen haben, ist wirklich faszinierend. "Terra Damnata" erweist sich alles andere als zugänglich, ganz im Gegenteil tut dieses Werk alles dafür, um unaufmerksame Hörer abzuschrecken. Wer jedoch gewillt ist, sich eingehender mit der Materie dieser Band auseinanderzusetzen, dem wird sich das Album früher oder später erschließen. Das vornehmlich herrschende esoterische Chaos verfolgt einen Plan und ein genaues Konzept. was "Terra Damnata" zu alles anderem, als ein 'Album für zwischendurch' macht. Sowohl die CD im Digipak als auch die luxuriöse DLP erschienen bei Season of Mist Underground Activists - wer nicht bei den Franzmännern bestellen möchte, der kann sich an diverse deutsche Mailorder wie Amor Fati Productions wenden, welche beide Format im Distro führen.

Chaotic Esoteric Black Metal Art - ungewöhnlich und nicht leicht zugänglich. Wer sich aber drauf einlassen kann, den erwartet ein geniales Machwerk!


Darbietungen:
01. Wolves Amongst Ruins
02. Misrule
03. Midnight's Crown
04. Of the Key and Crossed Bones
05. Let Silence be His Sacred Name
06. Inheritor of a Dying World
07. The Lamb of Inverse Light
08. Serpent Sun

Laufzeit: ca. 52 Minuten



Review: Satanize - Apocalyptic Impious Command (CD, Deviant Records - 2016)

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Es ist wieder einmal Zeit für Bestial War Black Metal! Das Hass predigende Duo SATANIZE aus Portugal ließ bereits im letzten Jahr ihr aktuelles Voll-Album auf die unbescholtene Menschheit los und beschwört mit ihrem Werk einmal mehr den Untergang der selbigen und der gesamten Welt. Das erste Mal, dass ich mit der Musik der Recken in Kontakt kam, war 2015, als ich ihr zweites Album "Holy Destruction Ritual" entdeckte (eine Rezension lässt sich >>hier<< finden)... fand ich damals nicht berauschend, aber dieser Stil ist bei mir ja auch immer so ne Sache...



Viel geändert hat sich bei "Apocalyptic Impious Command" nicht: es wird immer noch in einer Tour gemetzelt - Gnade sucht man vergeblich, denn Gefangene haben SATANIZE nicht im Sinn, sondern lediglich Tod und Zerstörung. Allerdings hört sich die Qualität der Aufnahmen doch einen Tick besser in der Produktion an, und so hat diese Orgie aus Gewalt und Vernichtung ordentlich Wums und Druck im Sound, was dann doch für den einen oder anderen potentiellen Nackenbrecher sorgt. Der Begriff War Black Metal ist hier wirklich nicht übertrieben und spiegelt genau das wider, was auf diesem Werk geschieht. Dabei legen SATANIZE ihren Fokus gar nicht so sehr auf Black Metal, sondern orientieren sich instrumental gesehen interessanter Weise an traditionellem Death Metal, der gerade in den Gitarren immer mal wieder wunderbar durchscheint. Aber auch Thrash Metal der 80er wird hier Pate gestanden haben. Das kommt besonders gut bei dem titel-gebenden Lied wie auch bei "Victorious Death Attack" zum tragen.

Fazit:
Fuck... "Apocalyptic Impious Command" ist ein Album wie ein Orkan. Wie ein vertonter Weltkrieg. Der Soundtrack zum Untergang des Planeten. Wie war das noch? Black Metal ist Krieg... aber JA doch, verdammt! SATANIZE präsentieren hier zwar absolut nichts Neues und bewegen sich stets innerhalb der fest gesteckten Grenzen ihres Genres, aber bei Luzifer, das machen sie mit einer hörbaren Hingabe und Energie, dass sich gleichartige Kombos ohne weiteres zu Staub pulverisiert werden. Vor allem diese wilde und ungebändigte Note aus Black / Death und Thrash Metal gefällt mir sehr und hat in meinen Augen eigentlich auch nur noch sehr bedingt etwas mit den alten Werken der Band zu tun, welche doch recht dürftig waren. Die CD im Jewelcase wurde durch die deutsche Tonschmiede Deviant Records gefertigt und kann auch am besten direkt dort bezogen werden.

Willkommen in der Hölle: SATANIZE bringen Tod, Elend und Vernichtung. Nichts für Zartbesaitete,weich gespülte Helene-Fischer-Freunde und Gutmenschen. Pure Goat Worshipping and Death Celebrating Chaos!


Darbietungen:
01. Stench of Morbid Practices
02. Slaves Carrying The Bier Of Satan
03. Apocalyptic Impious Command
04. Victorious Death Attack
05. Blasphemous League Of Heretic Flame
06. Holocaustic Church Devastation

Laufzeit: ca. 29 Minuten




Review: Askvald - Nebelpfade (CD, Wolfmond Production - 2017)

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Apocaleon meldet sich mit seinem Projekt ASKVALD auch endlich zurück. Das zweite Voll-Album der Ein-Mann-Band aus Dresden hört auf den wohlklingenden Namen "Nebelpfade" und stellt wie schon "Geistesreisen durch Dämmertage" ein sehr eigenwilliges und -ständiges Ausnahme-Werk dar. Eine Rezension zu dem Debüt aus dem letzten Jahr findet ihr >>hier<<.







Nach dem meiner Meinung nach schon großartigen und verträumten Erstling, waren meine Erwartungen an zukünftige Werke dieses Projekts enorm hoch. Gerade da ich sie zuvor noch nie gehört hatte und umso positiver überrascht war von der Sensibilität, der Liebe zur Musik und der Hingabe, mit der hier zu Werke gegangen wurde. Ja, man kann sagen, dass mich "Geistesreisen..." gar und gar verzaubert und in seinen Bann gezogen hat. Wie steht es da nun um "Nebelpfade": Kann ein Nachfolger überhaupt da heran reichen? Ist das nicht schon von vorne herein zum scheitern verurteilt? Um diese Fragen direkt einmal mit einem einzigen Wort zu beantworten: Nein. Und das liegt vor allem daran, dass sich Apocaleon nicht hat lumpen lassen und "Nebelpfade" tatsächlich von Grund auf anders ist, als "Geistesreisen durch Dämmertage". Es ist unverkennbar ASKVALD, auch zelebriert man weiterhin melodischen Black Metal, der auch symphonische Einflüsse nicht scheut und mit Akzenten des Gothic und Neo Folk spielt, aber die Atmosphäre ist hier eine ungleich finsterere. War "Geistesreisen..." noch eher ein verträumtes Album, so zeigt man hier eher die Verbundenheit mit der Natur an sich. Die Musik lädt dabei ebenfalls auf Geistesreisen durch düstere und dichte Wälder, durch dunkle Täler und über nebelverhangene Berge ein. Dabei dominiert ganz klar der melodische Black Metal, der hier etwas subtiler und erhabener aufgenommen wurde als noch auf dem Debüt, wo er doch direkter und im Vergleich etwas holpriger aus den Boxen erschallte. ASKVALD erinnert dabei nicht nur einmal an atmosphärische Sachen wie alte EMPYRIUM, alte DORNENREICH... das zeigt sich vor allem dann, wenn auf einmal akustische Momente ("Birchwood") einsetzen, ein erhabener Sprech- oder Chorgesang ("Totgeburt des Feuers") erklingt oder ein Klaviere und Keyboards eine nächtliche Stimmung zeichnen ("Nebelpfade" oder "Schatten der Einsamkeit"). Auch ein interessanter Fakt: mit jedem Lied scheint das Album düsterer und melancholischer zu werden, bis man mit dem letzten Beitrag "Vinterruh" schließlich ein beinahe episch getragenes und von Sehnsucht getriebenes Stück gefühlvoller Black Metal Musik präsentiert.

Fazit:
Wie sein Vorgänger so ist auch "Nebelpfade" ein durch und durch gefühlvolles Album geworden, was den geneigten Hörer auf eine emotionale Reise durch die Nacht entführt. Durch dichte finstere Wälder und nebelverhangene Täler. Eine schwer zu beschreibende Stimmung und eine noch schwerer zu erfassende Atmosphäre, wenn man sich diesem Werk nicht öffnet. Allen, die bereit dazu sind, kann ich nur empfehlen, sich das Album so schnell wie möglich zuzulegen. Bestellungen gehen wie immer direkt an Wolfmond Production. Die Pro-CDr kommt im Digipak und ist limitiert auf 90 Exemplare. Darüber hinaus wird es in absehbarer Zeit auch eine Version im A5-Digi geben, die auf lediglich 10 Stück limitiert sein wird. Mit 8,- Euronnen bei der normalen Digipak-CD ist man dabei.

Ein tief ergreifendes Meisterwerk mit viel Gefühl - für mich klar ein Highlight des bisherigen Jahres!


Darbietungen:
01. Und es ward Vinter
02. Totgeburt des Feuers
03. Nebelpfade
04. Birchwood
05. Wege der Felder
06. Insomnia Crudelis
07. Schatten der Einsamkeit
08. Vinterruh

Laufzeit: ca. 49 Minuten




Review: Gnipahålan - I Blodets Kamp... (EP, Purity Through Fire - 2017)

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Kaum habe ich die letzte EP aus dem Hause Purity Through Fire besprochen (DAUDADAGR, ebenfalls aus Schweden), da wurde ich doch direkt auf etwas neues aufmerksam. GNIPAHÅLAN nennt sich die Band und ist ein weiteres Projekt von Swartadauþuz (AZELISASSATH, SUMMUM etc.). Bis zur letzten EP war auch Taaken von ODAL mit von der Partie am Schlagwerk. Hier finden sich nun zwei andere Gastmusiker: einmal Iniquus als Sänger, welcher auch bei TROLLDOM die Stimme schwingt und Bile am Schlagzeug (u.a. bekannt für seine Arbeiten bei CAMULOS und LEICHENZUG).



Das erste Stück "Inom Det Förgånga" beginnt gewohnt erhaben und bewegt sich im hymnischen Midtempo. Dann legt die Gitarre einen Gang zu und auch das Schlagzeug entfacht nun ein Feuerwerk. Langsam setzt der Gesang ein. Zusammen ergeben alle Komponenten ein Inferno sondersgleichen und es wird schnell klar: hier hat der Herr Swartadauþuz endlich mal wieder etwas Großes geschaffen! Es bleibt die gesamte Zeit über sehr rhythmisch und erhaben, gezielte Breaks und Tempowechsel sorgen für die nötige Abwechslung innerhalb des Stückes. Das ganze ist vielleicht in seiner Grundstruktur recht monoton aufgebaut, aber handelt es sich hier doch klar um Monotonie als Stilmittel, so dass man hier nicht von spielerischem Unvermögen sprechen kann.

"I Gravdösens Djup" erwartet den Hörer auf der anderen Seite der Platte und beginnt recht langsam und auch simpel, steigert sich aber schnell zu einem Stück mit ähnlich erhabener und mystischer Stimmung wie der erste Beitrag, geht sogar eine Spur schneller und rasanter zu Werke. Immerhin hat man dadurch nicht den Eindruck, zweimal den selben Song zu hören.

Fazit:
Hymnischer und erhabener Black Metal bestimmen das Geschehen auf "I Blodets Kamp...". Die zwei Lieder besitzen zusammen mehr Atmosphäre und mehr Authentizität als so manches Voll-Album und setzt damit an die älteren Werke des Herrn Swartadauþuz an, als er mich noch voll und ganz mit seiner Musik in den Bann ziehen zu wusste. Einen Leerlauf in seiner Schaffensphase hat wohl jeder Künstler einmal, hoffen wir, dass der von diesem vorbei ist. Die 7''-Vinyl scheint aktuell nicht mehr bei Purity Through Fire erhältlich zu sein, auch ich kann derzeit keine Bezugsquelle mehr nennen. Auf discogs.com gibt es zwar einige, die die Platte zum Verkauf anbieten, aber der Spaß kostet dann auch einiges.

Schwederischer Underground Black Metal at its best - braucht es mehr Argumente!?


Darbietungen:
A. Inom Det Förgånga
B. I Gravdösens Djup


Laufzeit: ca. 12 Minuten



Review: Zeit - Konvergenz (Digitales Album, Eigenproduktion - 2017)

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ZEIT ist eine dreiköpfige Band aus Leipzig, die sich avantgardistischen Black Metal und sich im Jahr 2010 gründete. Seitdem erschienen eine selbst-betitelte Demo (2013) und die drei EPs "Wintersturm" (2013), "Trümmer" (2015) und "Gram" aus dem letzten Jahr. Mit den vergangenen Werken habe ich mich allerdings nie eingehender mit beschäftigt, um ehrlich zu sein, weshalb ich nun auf Anhieb auch keinen Vergleich zu dem hier vorliegenden Debüt-Album wage.





Die Umschreibung 'Avantgarde Black Metal' kann bekanntlich so vieles umfassen. Vom traditionsbewussten Hass-Gekeife bis hin zum totalen Stilbruch und Grenzen einreißen. Im Falle des deutschen Trios macht sich das Avantgardistische in ihrem Stil aber eher dadurch bemerkbar, dass sie neben dem Black Metal noch sehr viele andere Einflüsse in ihrer Musik verarbeiten, um daraus dann etwas ganz Eigenes und ich möchte fast sagen, Einzigartiges zu machen. Ja, es stimmt schon: es gibt nicht gerade viele Bands, die so klingen wie ZEIT, was ihnen von vorneherein eine sehr markante Note verleiht und einen deutlichen Wiedererkennungswert gibt. "Verzerrt", der erste Beitrag auf "Konvergenz" (soviel wie Vereinheitlichung, Zusammenführung... verdammt, wieso muss ich bei diesem Wort immer nur wieder an "Dead Space" denken!? Make us whole... - Anm.) macht dann auch direkt deutlich, wohin die Reise geht - räudige und rhythmische Black Metal-Klänge Marke INQUISITION treffen hier auf Doom, mit etwas Drone und einem matschigen Sludge-Sound. Gerade in den Gitarren, teils aber auch im Spiel des Schlagzeugs ist der Einfluss der genannten Band aus Amerika deutlich hörbar, was aber in keinster Weise negativ zu werten ist. "Rand" präsentiert sich dann etwas eingängiger und bietet zunächst einmal sehr straighten Black Metal, der irgendwo im Upper Midtempo angesiedelt ist. Grandios wird der Song erst durch seinen Break in der Mitte, dem ein ausgedehnter instrumentaler Solo-Part folgt, bis es dann wieder in den anfänglichen Stil übergeht und zum Ende hin mit einem erneuten Solo-Part abgeschlossen wird. Mit "Nichts" zelebriert man das wohl doomigste Stück des Albums bis dahin, was schon allein der Beginn zeigt, der mich an Sachen wie SAINT VITUS erinnert. Danach geht der Song in einen rasanten Black Metal über, der eine gewisse Punk-Attitüde nicht verbergen kann und auch in textlicher Hinsicht ist "Nichts" wohl eine klare Aussprache gegen Extremismus im Allgemeinen: "Wir sind nichts - niemand ist besonders!" ... stark. Doomig wird es auch bei "Trüb" - der beinahe schon leicht epische Doom Metal am Anfang wird bald durch langsameren gespielten Black Metal abgelöst, der dann aber immer mal an Fahrt zunimmt, bis zum Ende hin doch wieder Death/Doom-Gitarren erklingen und in ihrer Intensität an ASPHYX' Klassiker "The Rack" denken lassen. Geil! Als schnellster Song entpuppt sich "Weiter", in welchem zwar jetzt auch nicht in einer Tour gemetzelt wird, aber der doch schon recht rasant zelebriert wird. Aber auch hier finden sich wieder gezielte Breaks und Tempowechsel. Dagegen präsentiert sich "Kalt" schon beinahe melancholisch, was vor allem die letzte Hälfte zur Gänze zeigt. Mit "Boden" wird es anfangs wieder doomig und auch im Verlauf blitzt dieser Stil immer wieder durch. Schließlich stellt "Latenz" einen krönenden Abschluss dar und präsentiert sich als sehr getragen-erhabener Song mit Hymnen-Charakter, der noch einmal alles in sich vereint, was das Album an Stilen ausmacht.

Fazit:
Schon länger habe ich keine solch' interessante Veröffentlichung mehr gehört, die so viele Stile mit einander verbindet und dazu trotzdem noch in sich schlüssig und einfach rund klingt. "Konvergenz" ist ein Ausnahme-Album, an dessen Stil so manche Band auch gescheitert wäre. Nicht jeder ist dazu in der Lage, einen derart eigenwilligen/-sinnigen Stil authentisch zu zelebrieren. ZEIT meistern dies jedoch mühelos und zeigen, dass Black Metal nicht zwangsweise abgedroschen und veraltet klingen muss, sondern durchaus auch frisch und modern, um eine authentische Stimmung zu erzeugen. Neben der digitalen Version des Albums, welcher diese Rezension zugrunde liegt, gibt es das Album noch auf einer CD im Digipak (10,- Euronnen) und auch auf Kassette (limitiert auf 25 Stück, 7,- Euronnen) hat es das Werk geschafft. Alle Formate sind in Eigenregie entstanden und sind über die offizielle Bandcamp-Präsenz von ZEIT zu beziehen.

Black Sludge Doom Metal - mit einem Wort: Genial! Unbedingte Empfehlung!


Darbietungen:
01. Verzerrt
02. Rand
03. Nichts
04. Trüb
05. Weiter
06. Kalt
07. Boden
08. Latenz

Laufzeit: ca. 40 Minuten




Review: Panphage - Storm (CD, Nordvis Produktion - 2017)

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Neues gibt es auch dem Hause Nordvis zu vermelden. Das schwedische Label veröffentlichte im letzten Monat das ursprünglich 2015 auf Kassette erschienene Debüt-Album "Storm" des Ein-Mann-Kommandos PANPHAGE, welches sich ja mittlerweile einen ziemlich guten Namen erspielt hat, zu den bekanntesten Werken dürften aber die beiden bisherigen Alben (das aktuelle "Drengskapr" wurde ebenfalls vor einer Weile von mir besprochen, >>hier<< nachzulesen) und die Kompilation "Genom konst & krig".





Zunächst einmal sticht die Aufmachung ins Auge: schickes, stabiles Digipak, mehrfach ausklappbar, mit zwei Texten, kurzen Liner-notes, einem Foto und dem Original-Cover-Artwork im Innenteil. Musikalisch hält "Storm" einmal mehr druckvollen und kämpferischen Black Metal bereit, der auch einige Pagan- und Dark Ambient-Einflüsse, aber auch klassischen Rock aufweist. Beim ersten hören von "Lugnet" wähnte ich mich zunächst bei THE DOORS, erinnert der einleitende Teil doch stark an ihr geniales Epos "The End". Der Titel "Frusna varsel" hingegen orientiert sich eher am norwegischen Stil und lässt etwas an die Atmosphären älterer BURZUM denken. Dazwischen gibt es dann diesen für PANPHAGE typischen Stil aus räudigem Underground, vermengt mit jeder Menge Pathos, Krieg und heroischer Majestätik. Dabei kommt der so klassische schwedische Stil der Mitt-90er genauso zum tragen, wie auch der der Neuzeit, ich nenne da nur einmal Bands wie GRAV oder SVARTRIT als vergleichbare musikalische Projekte. Interessant ist aber, dass hier auch traditionelle Instrumente zum Einsatz kommen und das Geschehen noch eine Spur individueller klingen lassen.

Fazit:
Altes Album im neuen Gewandt. "Storm" steht dem aktuellen Werk "Drengskapr" in nichts, aber auch gar nichts nach. Finster, mit einer erhabenen und majestätischen Atmosphäre voller Dunkelheit und Heldenmut. PANPHAGE zuzuhören erweist sich immer wieder als spannend und ereignisreich, das zeigt sich schon am Debüt. "Storm" stellt ein ziemlich eigenständiges Werk dar, welches keine wirkliche Langeweile aufkommen lässt, lediglich den instrumentalen Ausklang hätte man meiner Meinung nach etwas abkürzen können, dafür den einen oder anderen Song ruhig ein paar Minuten mehr geben können. In Deutschland ist die CD beispielsweise über das Angebot von Sol Records oder Deviant Records erhältlich. Das Werk wird wohl auch wieder den Weg in die Regale der Doof-Märkte geschafft haben, jedoch macht es keinen Sinn, dort eine CD zum überteuerten Preis zu kaufen - unterstützt lieber aktiv die Untergrund-Versände!

Weiteres Meisterwerk aus Schweden, welches nun endlich einer breiteren Masse zugänglich gemacht wurde. Uneingeschränkte Empfehlung!


Darbietungen:
01. Lugnet
02. Storm
03. Vid Kusten
04. Sävgetens Folk
05. Frusna Varsel
06. Hemmavid
07. Förfäder
08. Fenomen

Laufzeit: ca. 37 Minuten




Review: Czarnobog - Eastern Barbarian Cult (MC, Dark Ritual - 2017)

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Das aktuelle Album von CZARNOBOG nennt sich "Eastern Barbarian Cult" und ist nun bereits seit gut einem Monat draußen. Während die Veröffentlichung von "Of Mordovian Occult Blackness" weiterhin auf sich warten lässt. Das Release des aktuellen Outputs von Mastermind Mûrazôr existiert (bisher) auch nur auf Kassette - schön zu sehen, dass dieses Medium vor allem in letzter Zeit ein ziemliches Revival im Underground erfährt. So wurde die Kassette durch die deutsche Schmiede Dark Ritual veröffentlicht, die bereits für die "Years of Unlight" Kompilation verantwortlich zeichneten.





Den Anfang des Albums bilden dabei allerdings keine unbekannten Songs. Mit den ersten drei Stücken präsentiert man nämlich die Beiträge von der Split mit GORTHAUR, das letzte Stück auf der A-Seite ist dann aber neu. "Scythian Black Winter" nennt es sich und fügt sich eigentlich nahtlos in das Geschehen der bisherigen Lieder ein. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass alle Aufnahmen aus dem selben Jahr stammen, wohl aber erst jetzt zusammen als Einheit veröffentlicht wurden. Wie bei CZARNOBOG üblich darf man hier nicht auf eine perfekte Aufnahme oder eine saubere Produktion hoffen, was aber auch nicht die Intention dieser Musik ist. CZARNOBOG zelebriert wilden, ungebändigten Black Metal, der trotz aller Räudigkeit eine gewisse hymnische und epische Atmosphäre besitzt, einmal mehr kommt einem MOONBLOOD in den Sinn, die es im Gros ihres Gesamtwerkes tatsächlich schafften, aus einem Minimum an Mitteln das Maximum an Atmosphäre zu erzeugen. Ähnliches gilt für die neuen Lieder, wie etwas "Through the epic Forest of Hyperborea" oder "Eastern Barbarian Cult", die auch mit gezielten Tempowechseln spielen, was die Angelegenheit interessant bleiben lässt.

Fazit:
Insgesamt betrachtet ist CZARNOBOG hier wieder ein sehr gelungenes Album geglückt. "Eatern Barbarian Cult" fesselt mich sogar noch etwas mehr, als es das hoffentlich bald erscheinende "Of Mordovian Occult Blackness" tat, als ich es mir anhörte. Es ist nicht ganz so rau und die Atmosphären sind hier unwesentlich epischer und heroischer ausgefallen, als auf dem zukünftigen Werk. Die Kassette ist belabeled und ist auf 100 hand-nummerierte Exemplare limitiert. Am besten bestellt ihr direkt bei Dark Ritual.

Rauer und wilder Black Metal, der trotzdem eine heroische und stolze Wirkung entfaltet. Sehr gelungenes Werk - meine Empfehlung!


Darbietungen:
A-01. Ancient Scrolls of Stardust
A-02. Temple of Dead Sun
A-03. I Summon the Ravens of Lunar Shadows
A-04. Scythian Black Winter
B-05. Through the epic Forest of Hyperborea
B-06. Eastern Barbarian Cult
B-07. Guardians of Slavonic Moon Shrine
B-08. Untitled Track

Laufzeit: ca. 40 Minuten



Review: Schattenthron - Qwell der Verderbniß (CD, Sol Records - 2017)

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Unverhofft kommt bekanntlich gut... die deutsche Horde SCHATTENTHRON veröffentlichten nämlich klammheimlich ihr neuestes Machwerk in Form einer neuer MCD. "Qwell der Verderbniß" nennt es sich und setzt eigentlich genau dort an, wo die Debüt-CD aus dem Jahr 2014 endete (ist das tatsächlich schon so lange her?!).








Dabei handelt es sich bei den Protagonisten der Band keinesfalls um Unbekannte. Grimwald am Gesang und am Bass dürfte den meisten von WINTARNAHT bekannt sein. Goatruler am Schlagzeug hat ebenfalls schon für diese Band getrommelt, aber auch für VARGSANG. Hinzu kommen dann noch Semogoroth (SEELENFROST, ex-AUF DEM SCHWARZEN THRON) an der Gitarre und Ragnar, verantwortlich für Gitarren und Keyboards, der wohl am ehesten durch seine Arbeit bei EWIGES REICH bekannt ist.

Die Aufmachung ist mal wieder ziemlich minimalistisch gehalten, aber dennoch zweckdienlich. Ein düsteres Cover, diesmal handelt es sich um eine Kohlezeichnung, die das Szenario eines finsteren Nadelbaum-Wäldchens darstellt, aus dessen Inneren sich ein Flüsschen in einen Wasserfall ergießt. Wenn man so möchte, könnte es die Darstellung der vorherigen CD weiterführen oder auch aus einer anderen Perspektive zeigen, gab es dort doch eine ähnliche Landschaft mit einem Waldbächlein zu sehen (immerhin stammen beide ja auch vom selben Künstler). Der Titel sowie auch die Texte des einen Liedes auf der CD sind im Altdeutschen gehalten - schlimm genug, dass es heutzutage Leute zu geben scheint, denen man das erst einmal erklären muss, da sie anscheinend noch nie davon gehört haben und direkt wegen lauter Schreibfehlern rum jammern. Kultur, wo bist du geblieben?!

Zu der Musik: ist präsentiert sich wie schon beim Debüt sehr 'Old School', sprich, es wird Black Metal in bester Tradition der frühen Mitt-90er gespielt, der ziemlich nordisch geprägt ist. Nostalgisch auf jeden Fall, aber auch melancholisch und voller erhabener Verachtung gegenüber dem größten Feind von Mutter Natur - dem Menschen. Das gesamte Werk verläuft überwiegend im majestätischen Midtempo und wird von hymnischen Samples und Keyboards zusätzlich aufgewertet. Aber nicht nur die Musik vermittelt den Eindruck, dass es sich bei SCHATTENTHRON um eine Horde handelt, der die Ursprünge des Black Metal viel bedeutet und die dafür Sorge trägt, dass diese Traditionen nicht in Vergessenheit geraten, auch die Erzählweise des Werkes lässt darauf deuten. Bei SCHATTENTHRON handelt es sich um düstere Poeten, die eine wirkliche Geschichte erzählen und den Hörer tief in diese Welten eintauchen lassen - dafür sollte man als Hörer allerdings auch bereit sein, sich voll und ganz auf das Machwerk einzulassen. Passend ist "Qwell der Verderbniß" (nicht sichtbar, dafür hörbar) in mehrere Akte gegliedert, wenn man so will - einen einleitenden Teil mit Dungeon Synth / Dark Ambient, einen Hauptteil, einen Zwischenteil mit ruhigen und beinahe schon besinnlichen Momenten. Auf einen ambienten Ausklang hat man jedoch verzichtet, was ich auch gar nicht mal so verkehrt finde - die Musik endet daher viel mehr in einem hymnischen Instrumental, das immer gedämmter aus den Boxen erklingt, bis es schließlich verstummt.

Fazit:
Ein großes Werk, welches jedoch einen Wermutstropfen in sich trägt - und das ist die relativ überschaubare Laufzeit. Gibt es so manche EPs, bei denen ich sagen würde, das die 18 Minuten mehr als ausreichend sind, so trifft auf "Qwell der Verderbniß" das genaue Gegenteil zu. SCHATTENTHRON lassen den Hörer nach dem Verklingen ihrer letzten gespielten Riffs ziemlich lethargisch zurück. Als aufmerksamer Hörer wird man gewahr, dass hiermit definitiv noch nicht alles gesagt wurde. Ich würde mir für die Zukunft ein weiteres Werk von SCHATTENTHRON in ähnlicher klassischer Qualität mit der Spielzeit eines Voll-Albums wünschen. Bis dahin bleibt nur eine Alternative: die CD in die Anlage gelegt und in Endlos-Schleife abspielen lassen. Sol Records veröffentlichten die CD im Jewelcase in einer Auflage von 500 Stück (wie üblich bei den CD-VÖs nicht durchnummeriert). Bestellungen gehen dann auch am besten direkt an das Label oder an Deviant Records, Der Kostenpunkt liegt bei mehr als gut investierten 8,- Euronnen.

Traditioneller Schwarzmetall. Ich bin jedes Mal dankbar, dass es auch heute noch solche Horden gibt. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!


Darbietungen:
01. Qwell der Verderbniß

Laufzeit: ca. 18 Minuten




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