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Nachdem der Vorgänger RÖK nun gut zwei Jahre zurückliegt, meldeten sich die schwedischen Schwarzmetaller MARA im März dieses Jahres lautstark und eindringlich zurück mit ihrem aktuellen Album Hel, dessen Titel allein schon davon künden sollte, um was es hier geht.

Dabei beschwören die Mannen einmal mehr das Chaos herauf und entsprechend klingt auch wieder ihr fertiges Werk: Ungebändigt, von sämtlichen Ketten befreit und von räudiger Wildheit! Vielleicht nicht ganz so vertrakt und beinahe verworren wie es noch Thursian Flame war, aber auch nicht dermaßen düster-nihilistisch wie RÖK, welches eindeutig die produktionstechnisch undergroundigste Veröffentlichung bis dato darstellt, sondern quasi die perfekte Schnittmenge zwischen den beiden Vorgängern. Chaotische Parts, die den Hörer immer tiefer in einen endlosen Strudel aus Schwärze und Nichts treiben und in ihrer Art so ein wenig an die Amis von NIGHTBRINGER denken lassen, sind ebenso vertreten wie auch düstere und fast schon schwermütig anmutende Passagen (wie etwa in "Wolf").
Auch darf bei der Beschäftigung mit der Thematik um nordische Mythologie, insbesondere dem Thursatrú eine gewisse rituelle Komponente nicht fehlen, bei der ich doch vornehmlich auf das wirklich genial zelebrierte Intro "Myrkriða" verweisen möchte... aber auch innerhalb der restlichen Lieder scheint das Rituelle immer wieder durch.
Und dass MARA nun keine dieser fast schon unerträglichen Bands sind, die auf dieser ganzen Wikinger-Gedöns-Trendwelle schwimmen, davon zeugt nicht nur ihre hörbare Spielfreude, ihre spürbare Hingabe, sondern auch die Tatsache, dass sie bereits seit nunmehr 12 Jahren diesen Pfad konsequent beschreiten.
Neben der auf 1000 Stück limitierten CD erschien Loka Mær auch in mehreren Ausführungen auf Vinyl mit geätzter B-Seite.
Kleines, aber feines Stück Schwarzmetall-Tonkunst aus dem hohen Norden. Alben wie Loka Mær zeigen, dass es keiner langen Spielzeiten benötigt (wobei man bei etwas weniger als 26 Minuten natürlich die Frage gestattet sein darf, ob es sich hier noch um ein wirkliches Album handelt), um ein starkes Werk mit enormer Ausdruckskraft zu schaffen. Klare Empfehlung!
Darbietungen:
01. Myrkriða
02. Mara
03. Loka Mær
04. Wolf
05. Thursaseiðr
06. Hel
Laufzeit: ca. 25 Minuten

