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Channel: Unholy Black Art Of Ritual
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Review: Wrang - Demo 2015 (Digitaler Inhalt, Dominance of Darkness - 2020)

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Die Jungs aus Utrecht in den Niederlanden melden sich zurück – wenngleich auch nicht mit neuem Material, sondern mit der Wiederveröffentlichung ihres Demos von 2015.

Bislang war mir nur ihr bisher einziges Album Domstad Swart Metael bekannt, welches durchaus meinen Gefallen gefunden hat; nun aber widmen wir uns älteren Stücken zu – wenn man denn bei fünf Jahren von „älter“ sprechen kann...




Die drei Musiker Valr, Galgenvot und Mercur legen dann auch gleich auf brutale Weise los: Dunkle und intensive Riffs, getragen von einer militant anmutenden Atmosphäre -‚Armia Krajowa‘ ist Polnisch für „Heimatarmee“, und entsprechend martialisch kommt dieses Stück auch daher. Immer wieder sind marschierende Soldaten und Panzer zu hören, während detonierende Schüsse oder Explosionen den Ausklang bilden.

Leider liegen mir die Texte nicht vor, sodass ich keine Aussage zur Intention des Liedes machen kann: Worum geht es? Um Geschichte? Politik? Ich weiß es nicht. Interessant in jedem Fall, dass die Lyrics hier auf Polnisch gehalten sind (möglicherweise handelt es sich um eine Cover-Version?), während wir uns auf dem restlichen Demo an der niederländischen Sprache erfreuen können.


Mir rasender Geschwindigkeit geht es auf ‚Bestand in Onbestand‘ weiter. Erinnert mich stellenweise an DARK FUNERAL, im weiteren Verlauf an die Franzosen von ACEDIA MUNDI – denn die Gitarren werden mit Fortschreiten des Liedes immer schneller und kreischender, die Atmosphäre wächst ins Krankhaft-Verstörende… zwischendurch ertönt dann ein Pogo-Beat, dem anschließend ein kaltes – und ich muss sagen: typisch norwegisches – Gitarrenriff folgt. Dominant aber bleiben die schrillen Töne, die den gesamten Track in eine nahezu psychopatische Atmosphäre tauchen...

Immer noch schnell, aber zu den beiden vorherigen Stücken durchaus als melodisch-melancholisch zu bezeichnen, klingt die Musik von ‚De Deernis‘. Hier kann der geneigte Hörer oder die geneigte Hörerin durchaus einen gewissen Schmerz heraushören, was aber auch in Bezug auf den Titel als sehr passend erscheint: Lautet die Übersetzung von „Deernis“ doch „Mitleid“ oder „Barmherzigkeit“...

Ganz ähnlich erklingt die „Lobrede an die Vergänglichkeit“: ‚Lofrede aan den Vergankelijkheid‘. Das Stück bewegt sich im Midtempo, kommt stellenweise aber auch leicht rockig daher. Erinnert ein ganz klein wenig an die Balladen von NARGAROTH, etwa vom Geliebte des Regens-Album. Gleichzeitig ist eine gewisse Hymnenhaftigkeit nicht zu leugnen, deren Melodien schnell ins Ohr gehen. Ein sehr sehnsüchtiges Lied, schwankend zwischen Schmerz und Hoffnung.

Am Ende wird es dann für meine Verhältnisse etwas zu abwechslungsreich, wenn auch keineswegs schlecht. ‚Morbide Delirium‘ beginnt mit einem Schrei, der entweder von einer 80er-Jahre-Hair-Metal-Band stammen könnte, oder aus einem Lied von HETROERTZEN, hehe... Die Musik ist schnell und rockig, entbehrt aber auch nicht einer gewissen Brutalität, die mich an BELPHEGOR erinnert. Interessant finde ich, dass die ruhigen Stellen mit den seltenen ruhigen Parts von DARK FUNERAL zu vergleichen sind - da die Schweden ansonsten ja doch eher auf Tempo setzen...
Das Lied schwankt zwischen schneller und langsamer Geschwindigkeit, zwischen Raserei und weitläufiger Atmosphäre. Immer wieder erklingen krankhafte Schreie, hier und da auch einige rockige Riffs – mir persönlich ist das ein wenig zu chaotisch. Aber im Grunde genommen reflektiert dieser Titel das gesamte Demo: Beginnen die Aufnahmen doch mit zwei schnellen und brutalen Stücken, dann kommen die beiden melodischen Songs, und ‚Morbide Delirium‘ rundet das Ganze schließlich ab.

Fazit:
Die Musik von WRANG bietet verschiedene Facetten des Black Metals, von atmosphärisch bis aggressiv. Wie schon bei Domstad Swart Metael habe ich aber auch hier das Gefühl, dass die Band einen wirklich einheitlichen Stil noch nicht gefunden hat – dies soll jetzt nichts Negatives bedeuten, denn WRANG bieten absolut solide Tonkunst – doch scheint es mir, als könne man sich nicht immer darauf einigen, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Mir fehlt ein gewisses Gesamtkonzept, was aber vielleicht auch nur meiner eigenen Empfindung entspricht.
Was die Niederländer ansonsten abliefern, ist handfester Black Metal, der womöglich gerade aufgrund seiner Facettenhaftigkeit die unterschiedlichsten Anhänger der schwarzmetallischen Kunst begeistern könnte...

Von brutal bis melancholisch – Black Metal in seiner ganzen Bandbreite!


Darbietungen:
01. Armia Krajowa
02. Bestand in Onbestand
03. De Deernis
04. Lofrede aan den Vergankelijkheid 
05. Morbide Delirium

Laufzeit: ca. 36 Minuten




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