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Channel: Unholy Black Art Of Ritual
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Review: Kathaaria - To Be Shunned by All... As Centres of Pestilence (LP, End All Life Productions - 2022)

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Es gibt so Kapellen, die in der Vergangenheit mal etwas ziemlich geniales veröffentlicht hatten, von denen man anschließend aber kaum mehr etwas gehört hat, obwohl sie jedoch alles andere als inaktiv waren über all die Jahre. Mit anderen Worten: Jene Horden, die permanent unter dem Radar werkeln, obwohl ihnen einiges mehr Beachtung vergönnt sein sollte.
So wie eben im Fall von KATHAARIA aus Marl. Existent seit 1999 hat man veröffentlichungstechnisch jedoch bisher nicht sonderlich viel vorzuweisen: 2000 und 2003 erschienen zwei Demos, bevor 2008 mit The Complex Void of Negativity das Debüt-Album unter dem Banner von End All Life veröffentlicht wurde. Dann war es wieder lange Zeit still um die Kapelle, bis 2019 dann ihr Beitrag für den CELTICMOON Tribut-Sampler Crows Gather... erschien.

Dieser Tage brachte KATHAARIA dann, abermals über End All Life, ihr neues Voll-Album To Be Shunned by All... As Centres of Pestilence hervor. Für mich persönlich ein Grund für einen absoluten Blind-Kauf, denn die Gatefold-LP habe ich mir gleich einmal gegönnt, als ich diese Neuigkeit gesehen hatte. Die Lieder liegen mir daher bereits in digitaler Form vor, nur zur Aufmachung der Platte kann ich natürlich noch nicht allzu viel sagen - die Fotos lassen aber eine stimmungsvolle Darbietung versprechen, mit allen Texten im Innenteil des Gatefolds. Unnötigen Ballast scheint das gute Stück ebenfalls nicht mit an Bord zu haben.

Und, was soll ich sagen?! Auf ihrem neuen Album klingen die Herren Jhn und Opolus (ja, inzwischen handelt es sich um ein reines Duo) als wenn sie seit ihrem letzten Opus nichts anderes mehr gemacht hätten und als wenn sie niemals weg gewesen wären. So steht To Be Shunned by All... As Centres of Pestilence dem grandiosen The Complex Void of Negativity in nichts nach, sondern fügt dem recht eigenwilligen Stil nochmals eine gehörige Portion aufgestauter Wut bei, die sich hier nun entlädt.
Dabei zeigt man sich einmal wieder erfreulich authentisch und zeigt den ganzen Trends beide Mittelfinger. Der irgendwie auch chaotisch-spielfreudige Mix aus schnellem Black Metal, Anleihen an den Old School Death Metal (Wer hat hier noch Assoziationen mit Altars of Madness? - was sich insbesondere in Stücken wie "The Judas Principle" zeigt) und zunächst ziemlich komplex, sehr eigenwilligen bis unkonventionellen, fast schon progressiv wirkenden Songstrukturen kann hier abermals seine volle Wirkung entfalten und vermag es wie schon auf dem Debüt, den geneigten Hörer sogartig mit sich zu reißen: Ein wilder Ritt auf einer Spirale, die ohne Umwege immer tiefer in die kalte Finsternis unsagbarer Abgründe führt. Die Seele vollends für sich einnimmt bis nichts als ein okkultes Schwarz im Herzen zurückbleibt.
In dieser Hinsicht sind auch die hier und da eingebauten gesprochenen Passagen, die wie Ausschnitte aus Filmen wirken, sehr gut platziert und passend. Hinter diesen eindrucksvollen Momenten verbirgt sich die Dame Claudia Sauer, welche in irgendeiner persönlichen Verbindung zur Kapelle stehen muss... musikalisch scheint sie jedenfalls noch mit keinem anderen Projekt in Erscheinung getreten zu sein.

Insgesamt betrachtet ist das zweite Werk der Deutschen also wieder ein mehr als nur hörbares Stück heimischer schwarzmetallischer Tonkunst geworden. Sobald mir die LP vorliegt, werde ich hier womöglich noch ein paar Dinge zur Aufmachung und zu den Texten ergänzen.

Purer Deutscher Schwarzmetall, der in seiner Struktur zwar zunächst ungewöhnlich und chaotisch anmutet, jedoch durch und durch authentisch rüber kommt. Wie aber schon beim Debüt wird es hier wohl so einige geben, die zum Werk KATHAARIA's keinen Zugang finden werden.
Wer jedoch in der Lage ist, diese Art der Musik zu verstehen, wird hier ein großartiges und tiefschwarzes Meisterwerk für sich finden, welches voller Manie, Depression, Wut und Verachtung steckt!

 

Darbietungen:
01. Agenda Nihil
02. The Last Act of Rebellion
03. Degenerate Encapsulate
04. The Judas Principle
05. Never Dead Enough
06. Apathetic

Laufzeit: ca. 48 Minuten

 




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