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Channel: Unholy Black Art Of Ritual
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Review: Brånd & Häxenzijrkell - Seis wies Sei / Der Totenrijtt Split (EP, Amor Fati Productions / Tour de Garde - 2020)

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Was haben wir denn hier? Eine neue Split aus dem Hause Amor Fati, in Zusammenarbeit mit Tour de Garde aus Kanada.
Enthalten sind die beiden Untergrund-Kapellen HÄXENZIJRKELL aus Deutschland und BRÅND aus Österreich, die jeweils beide einen exklusiven Song zu dieser EP beisteuern.

Was von der Platte zu halten ist, lest ihr im folgenden...






Zunächst aber lässt sich einmal festhalten, dass die Aufmachung schlicht und minimalistisch gehalten ist: Einfache Coverhülle mit selbst gemaltem Waldszenario  und verschnörkelten Rahmen, die wie keltische Knoten wirken. Auf der Rückseite noch einmal die Rahmen sowie die abgedruckte Liste der Beiträge und Logos der beteiligten Labels. Darunter stehen ein paar Informationen zur Veröffentlichung.

 

Beginnen wir mit des österreichischen Ein-Mann-Projekt BRÅND, welches das Stück 'Seis wies sei' präsentiert. Mir sagte die Kapelle bisher rein überhaupt nichts.
Immerhin scheine ich da aber auch nicht viel verpasst zu haben, denn wenn man generell so klingt, wie in diesem Lied, dann ist das für mich Musik, die es noch nicht einmal wert ist, auf dem Klo gehört zu werden, weil sie eine besonders abführende Wirkung hätte...
Raw Black Metal? Ja, gut... selbst ich muss zugeben, dass sich das ein oder andere Black Metal-Riff in dem Song finden lässt, aber der an alte ABSURD klingende Gesang ist einfach unerträglich (konnte dieser Art schon früher nicht sonderlich viel abgewinnen, höchstens wenn er gut dargeboten wurde, aber die Horden kann ich an einer Hand abzählen, die das bisher fertig gebracht haben), und klingt auch eher nach dreckigem Punk, als nach seriösem Schwarzmetall.
Aber auch ansonsten hat das hier ungefähr so viel mit Black Metal zu tun, wie Dieter Bohlen.
Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, hier eher einer Garagen-Punk-Band zu lauschen, die hoffnungslos unbeholfen klingt. Aber diese Punk-Attitüde ist ja sowieso wieder schwer angesagt im Black Metal-Zirkus. Also... Fuck Off!
Die einzigen Lichtblicke in 'Seis wies Sei' (irgendwie passt der Titel ja wieder...) sind da noch die instrumentalen Momente, die mit Ambient-Musik unterlegt sind. Ansonsten gehört das für mich in die Tonne.

Seite gewendet und es erklingen HÄXENZIJRKELL, die mit ihrem 'Der Totenrijtt'schon wesentlich mehr Schwarzmetall bieten. Einmal mehr geht es hier gewohnt finster, minimalistisch rau und monoton zur Sache. Auch hier setzen HÄXENZIJRKELL wieder schwarzmetallischen Gesang ein, wie schon auf ihrer ...von Glut und Wirbelrauch EP. Nicht gänzlich verzichtet hat man auch auf den Einsatz von stimmungsvollen Samples, und die latent eingesetzte ambiente Note, welche sich vornehmlich durch den Einsatz sphärischer Klangbilder und geisterhaften Stimmungen niederschlägt, fügt sich stimmig in das Gesamtgeschehen ein - ein Aspekt, der sich in der Form wohl auch noch nie zuvor im Schaffen der beiden Herren wiederfand.

Fazit:
Eine Split, zwei Bands, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch auch irgendwie zueinander passen. Schließlich gehen HÄXENZIJRKELL auch sehr unkonventionell an die Sache heran und frönen einem räudigen Klangbild, was sie auch etwas punkig wirken lässt.
Doch lassen sie diese Attitüde, im Gegensatz zu ihrem Split-Kollegen, nicht dermaßen raushängen, dass es einfach nur weh tut und den Begriff Black Metal in ein lächerliches Zerrbild des Kultes verkehrt. BRÅND stellt für mich definitiv Musik dar, die keiner braucht... höchstens die trendigen "Szene-Kenner".

Halbgare Veröffentlichung, die ihren Preis nicht gerecht wird, was ganz klar BRÅND anzukreiden ist. Wer jedoch kein Problem damit hat, für einen guten HÄXENZIJRKELL-Song 7,- Euronnen hinzublättern, der besorgt sich die Platte und ritzt sich auf die andere Seite ein paar Runen oder Zauberformeln ein!


Darbietungen:
BRÅND - Seis wies Sei
HÄXENZIJRKELL - Der Totenrijtt

Laufzeit: ca. 14 Minuten




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