Am Samstag, den 9. März war es mal wieder so weit: Der altehrwürdige Helvete Metal-Club in Oberhausen öffnete (mit etwas Verspätung) seine Pforten. Geladen hatte die Horde TAVARON aus Duisburg, die mit der Veranstaltung den LP-Release ihres neuen Werkes feiern wollte (woraus aber nichts wurde, da es Verzögerungen im Presswerk gab... daher wird die LP-Version von Depressive Black Art noch etwas auf sich warten lassen) und dazu einige weitere Kapellen eingeladen hatte, die dem Ruf freilich gefolgt sind. Einen ausführlichen subjektiven, spirituellen und vom Schwarzmetall geprägten philosophischen Rückblick auf das Konzert habe ich bereits für den SchädelTrauma-Blog angedacht.
Doch soll es nun nicht vornehmlich um besagte Band oder auch ihren Auftritt gehen. Der Grund, warum ich diese Besprechung auch überhaupt mit diesem Verweis eröffnete, ist einfach jener, dass ich erst mit ihrem (zugegebenermaßen recht imponierenden) Auftritt überhaupt auf die Horde KAPALA aus Essen aufmerksam wurde. Um es ehrlich zu sagen, stellten sie in meinen Augen, neben den bereits sehr langlebigen Niederländern YAOTZIN DAS Highlight des Abends dar.
Dabei existiert die Kapelle bereits seit dem Jahr 2014 und brachte ein Jahr später eine Demo-Präsentation hervor. Danach wurde es jedoch ruhig um die Band... bis zu jenem Abend, die KAPALA auch dazu nutzten, um ihr neues Material live zu präsentieren und eine Kassette mit dem Titel Bunker Zeremonie im kleinen Rahmen zu vertreiben, welches einen ersten Einblick in das kommende Album gewährt. Dieses steht in näherer Zukunft nämlich auch an. Die Songs sind jedenfalls bereits fertig geschrieben, derzeit konzentriert sich die Horde auf die Aufnahmen.
Um jene Bunker Zeremonie soll es in folgenden Zeilen schließlich auch gehen. Die Kassette enthält drei Lieder, die live und ohne Nachbearbeitung im Proberaum von KAPALA entstanden, und ungeschminkt und impulsiv eingespielt wurden - ein Rehearsal also. Wobei man sagen muss, dass die Produktion der Aufnahme für ein Werk dieser Art sehr gut ist.
Die Aufmachung kann sich schon einmal sehen lassen: der Einleger kommt mit professionellem beidseitigen Druck daher, und bietet im Innenteil die Formeln der drei dargebotenen Beschwörungen. Die Aufnahmen stammen allesamt aus einer Rehearsal-Session, direkt aus dem Proberaum - "impulsiv, echt und ungeschminkt" um KAPALA einmal selbst zu zitieren. Die Kassette an sich ist einseitig bespielt und auch mit einem Label versehen.
Dass das Werk den Titel zurecht trägt, wird dann bereits bei den ersten Tönen von 'Azoth'deutlich, denn KAPALA zelebrieren ihren düsteren, sehr spirituellen und okkulten Schwarzmetall regelrecht, was auch in den Texten zum tragen kommt, die von einer verinnerlichten Philosophie und von uraltem Wissen geprägt sind. So beschreiben sie (Blut-)Rituale zur Erlangung innerer Erleuchtung, dem Anwenden von Magie zur Beschreitung des astralen Pfades und der Anrufung von Dämonen.
"Und das Blut tränkt den Stein des Philosophen allein
Es tropft und tropft hinab
Es fällt und rinnt herab
Und fließt entlang dem Stein hin zu salzigen Tempeln
Es sammelt sich in verbotenen Gefäßen und formt den Schlüssel
Es trennt das Licht von Materie und heilt das erkrankte Bewusstsein
So öffnet sich das ersehnte Tor zum All"
Begleitet wird dies instrumental gesehen von einer sehr erhaben, aber auch recht kompromisslos zelebrierten Black Metal-Tonkunst, die sich nicht hinter den großen Namen der okkulten Sphären zu verstecken braucht, die ja teils schwer angesagt sind in der heutigen "Underground-Szene". Man merkt den Beteiligten aber auch einfach an, dass es ihnen hier um mehr geht, als mal eben etwas sinnlos zu produzieren, sondern vielmehr darum, etwas zu schaffen, was sich tiefgreifender mit der Materie auseinandersetzt.
"Oh Meister, der du warst weggeschlossen für Äonen - erhebe dich!
Oh Herr, der du bringst Erlösung und Freiheit nach all dieser Zeit!"
Jedem Lied hört man die Hingabe und das Herzblut an, mit dem man zu Werke gegangen ist - so sind die drei Hymnen an die Dunkelheit sehr individuell aufgebaut, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt so erscheinen (so weist 'Des Gewundenen Weg'etwa deutliche Anleihen an den Doom auf).
"Träumend starre ich in die Leere, während weißes Licht mich lockt
und die Leere mich verschlingt
Ich werde eins mit der Leere
Ich werde eins mit dem Licht
Doch aus Träumen wird Glauben und aus dem Glauben erwächst das Wissen
So wie das erste Licht sich krümmte in Gefäßen aus Nichts so windet sich
das Ich durch Sphären des Bewusstseins"
Dass dieser Mix von einigen heutigen Bands gerne genutzt wird, ist ja nicht neu, aber bei den wenigsten klingt er auch derart authentisch wie bei KAPALA. Vor allem auch der Gesang von Nils hat einiges mehr zu bieten, als diesen eher gebrüllten Gesang, den man von so vielen gesichtslosen und nichts aussagenden Gruppen heutzutage kennt... wobei ich sagen muss, dass dieser Aspekt live noch einmal wesentlich besser zur Geltung kam, als auf der Kassette.
Fazit:
Mit ihrem ersten Werk seit vier Jahren haben mich KAPALA absolut gefangen genommen. Bunker Zeremonie gehört für mich definitiv schon jetzt zu einem der besten und authentischsten Demo-Präsentationen des Jahres - ohne wenn und aber! Was hier in nur drei Liedern ausgesagt wird, ist so viel mehr wert, als so manch vollwertiges Album und verdient jeden Respekt!
Die Kassette ist auf lediglich 40 Stück limitiert, wann genau nun das Album folgen wird, weiß ich leider nicht zu sagen (laut meinen Informationen steckt die Horde gerade mitten in den Aufnahmen). Bei Interesse und für nähere Infos könnt ihr über die Fratzenbuch-Präsenz mit der Horde in Kontakt treten.
"Mein Fleisch wird Leere, mein Geist wird blendendes Licht
und eins wird das Ich mit dem Nichts"
- Deutscher okkulter Schwarzmetall: Finster, rituell und wahrhaftig... genau wie es sein sollte!
Darbietungen:
01. Azoth
02. Der Gebrochene und der Meister
03. Des Gewundenen Weg
Laufzeit: ca. 14 Minuten
Doch soll es nun nicht vornehmlich um besagte Band oder auch ihren Auftritt gehen. Der Grund, warum ich diese Besprechung auch überhaupt mit diesem Verweis eröffnete, ist einfach jener, dass ich erst mit ihrem (zugegebenermaßen recht imponierenden) Auftritt überhaupt auf die Horde KAPALA aus Essen aufmerksam wurde. Um es ehrlich zu sagen, stellten sie in meinen Augen, neben den bereits sehr langlebigen Niederländern YAOTZIN DAS Highlight des Abends dar.
Dabei existiert die Kapelle bereits seit dem Jahr 2014 und brachte ein Jahr später eine Demo-Präsentation hervor. Danach wurde es jedoch ruhig um die Band... bis zu jenem Abend, die KAPALA auch dazu nutzten, um ihr neues Material live zu präsentieren und eine Kassette mit dem Titel Bunker Zeremonie im kleinen Rahmen zu vertreiben, welches einen ersten Einblick in das kommende Album gewährt. Dieses steht in näherer Zukunft nämlich auch an. Die Songs sind jedenfalls bereits fertig geschrieben, derzeit konzentriert sich die Horde auf die Aufnahmen.
Um jene Bunker Zeremonie soll es in folgenden Zeilen schließlich auch gehen. Die Kassette enthält drei Lieder, die live und ohne Nachbearbeitung im Proberaum von KAPALA entstanden, und ungeschminkt und impulsiv eingespielt wurden - ein Rehearsal also. Wobei man sagen muss, dass die Produktion der Aufnahme für ein Werk dieser Art sehr gut ist.
Die Aufmachung kann sich schon einmal sehen lassen: der Einleger kommt mit professionellem beidseitigen Druck daher, und bietet im Innenteil die Formeln der drei dargebotenen Beschwörungen. Die Aufnahmen stammen allesamt aus einer Rehearsal-Session, direkt aus dem Proberaum - "impulsiv, echt und ungeschminkt" um KAPALA einmal selbst zu zitieren. Die Kassette an sich ist einseitig bespielt und auch mit einem Label versehen.
Dass das Werk den Titel zurecht trägt, wird dann bereits bei den ersten Tönen von 'Azoth'deutlich, denn KAPALA zelebrieren ihren düsteren, sehr spirituellen und okkulten Schwarzmetall regelrecht, was auch in den Texten zum tragen kommt, die von einer verinnerlichten Philosophie und von uraltem Wissen geprägt sind. So beschreiben sie (Blut-)Rituale zur Erlangung innerer Erleuchtung, dem Anwenden von Magie zur Beschreitung des astralen Pfades und der Anrufung von Dämonen.
"Und das Blut tränkt den Stein des Philosophen allein
Es tropft und tropft hinab
Es fällt und rinnt herab
Und fließt entlang dem Stein hin zu salzigen Tempeln
Es sammelt sich in verbotenen Gefäßen und formt den Schlüssel
Es trennt das Licht von Materie und heilt das erkrankte Bewusstsein
So öffnet sich das ersehnte Tor zum All"
Begleitet wird dies instrumental gesehen von einer sehr erhaben, aber auch recht kompromisslos zelebrierten Black Metal-Tonkunst, die sich nicht hinter den großen Namen der okkulten Sphären zu verstecken braucht, die ja teils schwer angesagt sind in der heutigen "Underground-Szene". Man merkt den Beteiligten aber auch einfach an, dass es ihnen hier um mehr geht, als mal eben etwas sinnlos zu produzieren, sondern vielmehr darum, etwas zu schaffen, was sich tiefgreifender mit der Materie auseinandersetzt.
"Oh Meister, der du warst weggeschlossen für Äonen - erhebe dich!
Oh Herr, der du bringst Erlösung und Freiheit nach all dieser Zeit!"
Jedem Lied hört man die Hingabe und das Herzblut an, mit dem man zu Werke gegangen ist - so sind die drei Hymnen an die Dunkelheit sehr individuell aufgebaut, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt so erscheinen (so weist 'Des Gewundenen Weg'etwa deutliche Anleihen an den Doom auf).
"Träumend starre ich in die Leere, während weißes Licht mich lockt
und die Leere mich verschlingt
Ich werde eins mit der Leere
Ich werde eins mit dem Licht
Doch aus Träumen wird Glauben und aus dem Glauben erwächst das Wissen
So wie das erste Licht sich krümmte in Gefäßen aus Nichts so windet sich
das Ich durch Sphären des Bewusstseins"
Dass dieser Mix von einigen heutigen Bands gerne genutzt wird, ist ja nicht neu, aber bei den wenigsten klingt er auch derart authentisch wie bei KAPALA. Vor allem auch der Gesang von Nils hat einiges mehr zu bieten, als diesen eher gebrüllten Gesang, den man von so vielen gesichtslosen und nichts aussagenden Gruppen heutzutage kennt... wobei ich sagen muss, dass dieser Aspekt live noch einmal wesentlich besser zur Geltung kam, als auf der Kassette.
Fazit:
Mit ihrem ersten Werk seit vier Jahren haben mich KAPALA absolut gefangen genommen. Bunker Zeremonie gehört für mich definitiv schon jetzt zu einem der besten und authentischsten Demo-Präsentationen des Jahres - ohne wenn und aber! Was hier in nur drei Liedern ausgesagt wird, ist so viel mehr wert, als so manch vollwertiges Album und verdient jeden Respekt!
Die Kassette ist auf lediglich 40 Stück limitiert, wann genau nun das Album folgen wird, weiß ich leider nicht zu sagen (laut meinen Informationen steckt die Horde gerade mitten in den Aufnahmen). Bei Interesse und für nähere Infos könnt ihr über die Fratzenbuch-Präsenz mit der Horde in Kontakt treten.
"Mein Fleisch wird Leere, mein Geist wird blendendes Licht
und eins wird das Ich mit dem Nichts"
- Deutscher okkulter Schwarzmetall: Finster, rituell und wahrhaftig... genau wie es sein sollte!
Darbietungen:
01. Azoth
02. Der Gebrochene und der Meister
03. Des Gewundenen Weg
Laufzeit: ca. 14 Minuten