Aus dem Jahr 2003 entstammt das vorliegende Album Legions of Perdition der sächsischen Mannen von PERDITION. Ursprünglich auf 100 Exemplare limitiert, erscheint im März 2019 eine Neuauflage via Wolfmond Productions. Dieses Re-Release wird posthum veröffentlicht werden, denn besagte Band selbst existiert seit 2004 nicht mehr.
Ehemalige Mitglieder von PERDITION sind daher heutzutage in anderen Formationen zu finden, wie etwa in der heidnischen Black Metal-Horde HAGALAZ. Bevor man seinerzeit Legions of Perdition herausbrachte, konnte man bereits mit zwei Demos aufwarten: Einem schlicht Demo benannten Erstling aus dem Jahr 1999 (mit drei Tracks), sowie einer umfangreicheren Veröffentlichung namens Chaos Rebels, welche ein Jahr später erschien.
PERDITION bieten nun brutalen Black Metal, der zu großen Teilen auch in den Heavy Metal-Bereich driftet, wodurch die Musik einen vorantreibenden Charakter erhält und bisweilen sogar zum headbangen einlädt. Neue Wege beschreitet man dabei nicht, doch kann man Legions of Perdition durchaus als raues und solides Werk bezeichnen, dessen Wurzeln in den 90ern liegen. Auch ein gewisser „rockiger“ Klang lässt sich nicht verleugnen.
Die Texte sind teils in deutscher, teils in englischer Sprache gehalten. Man besingt – passend zum Bandnamen – die Verdammnis der eigenen Seele, spricht über Schmerz und Verzweiflung, übt sich gar in Todesverehrung. Lyrisch beinahe schon depressiv zu nennen, bietet die Rauheit der Musik einen passenden Kontrast dazu.
Umrahmt wird das Album von einem Intro, sowie von einer schwarzmetallischen Ballade, was man auch nicht oft zu hören bekommt. Das Intro scheint aus einem Film oder Videospiel zu stammen – man vernimmt eindeutige Kriegslaute wie Schüsse und Explosionen, dazwischen immer wieder Pferdegetrappel. Hier und dort klingen die Schüsse ein wenig futuristisch, aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor…
Die Ballade ‚Execution of a morbid soul‘erinnert mich irgendwie an das ebenfalls ruhige ‚Aposiopesis‘ der alten Helden von ROOT. Eine gewisse Qual spricht aus diesem Stück heraus, so wie bei den anderen Liedern auch, nur dass an dieser Stelle nicht versucht wird, die Qual in Brutalität umzuwandeln. Generell scheint hinter der Musik von PERDITION ein rauer Schmerz zu stecken, den man in den Texten auch gar nicht abstreitet, während man ihn musikalisch mit Gewalt ummantelt.
Es sei gesagt, dass es sich bei Legions of Perdition um ein kleines und anständiges Stück deutschen Undergrounds handelt, welches hier nach über 15 Jahren noch einmal aufgelegt wird. Keine Offenbarung, dafür aber bodenständige Handwerkskunst.