Es gibt so Projekte, mit denen man schon beinahe gar nicht mehr gerechnet hat. Die vielversprechende Solo-Band WELTFREMD, hinter der sich der Musiker Marco Bruder aus Eisenach verbirgt, gehört für mich dazu. Kam ich doch eher rein zufällig mit den beiden bisherigen Werken des Projekts in Kontakt und war ziemlich begeistert, wie man in meiner Rezension zur EP "Zwei" (gibt es >>hier<<) nachlesen kann.
Für "Drei" hat sich der werte Herr auch wieder Verstärkung mit ins Boot geholt: mit Emu am Bass und Albrecht Probst am Cello, sowie mit dem Gastgesang von Patrick Tiede erhält der Protagonist hier tatkräftige und für die nötige Atmosphäre sorgende Unterstützung. Denn Anfang macht dabei "Nie wieder Mensch", eine knapp 11 1/2-minütige Hymne voller Melancholie, urbaner Tristesse und Schwermut. Der einleitende Teil klingt sehr nach Post Black Metal, nimmt dann aber recht schnell einen sehr doomigen Klang an, der teilweise schon tief-traurige Funeral Doom-Ausmaße annimmt, sich für dieses Genre aber doch recht abwechslungsreich präsentiert. Der akustische Part zur Mitte hin ist einfach nur schön anzuhören und hat beinahe schon eine beruhigende Wirkung, hier lässt sich auch das Cello hören, welches in Verbindung mit einem melancholischen Klavierspiel eine Atmosphäre erschafft, die mich tief berührt. Seinen Höhepunkt findet das ganze dann, wenn auch allmählich und mehr zögerlich als unverhofft, die Gitarre wieder einsetzt und zusammen mit einem einsetzenden Klargesang eine wohlige Gänsehaut auf dem Rücken verursacht, vor allem dann, wenn sich auch der eher gegrölte als geschriene Gesang wieder dazu gesellt. Diese erzeugte Anmut ist gleichzeitig erhaben, morbide und trist - und lässt doch den Hauch eines Lichtschimmers am Ende des Tunnels erkennen. Es folgt mit "Katharsis" der zweite und leider auch schon letzte Beitrag dieses Werkes, welcher mit etwa 10 Minuten aufwartet. Instrumental geht es hier zunächst einmal mit Industrial beeinflusstem Drone/Doom los, bevor dann auch wieder der etwas hintergründige Gesang wieder einsetzt. Hier erzeugt man, vielleicht noch eher als beim vorangegangenen Lied ein ganz eigenes Klangbild, was wohl vor allem der Elektro-Note des Stückes geschuldet ist. Vielleicht kommt auch gerade auf Grund dieser Einflüsse die urbane Tristesse noch einmal etwas deutlicher hervor und ist in seiner emotionalen Intensität wohl am ehesten mit Projekten wie GRAUZEIT in ihrem aktuellen Stadium vergleichbar. Für die Anhänger der genannten Kombo spreche ich hier auch ganz klar eine Empfehlung aus!
Fazit:
Nachdem mich die zwei vorangegangenen EPs dieses Projekts bereits schwer beeindruckten, da sie aus dem Grund-Schema des Post Black Metal in Verbindung mit weiteren Einflüssen des modernen Doom etwas völlig Eigenes erschaffen konnten. Diesen Eindruck kann "Drei" ebenfalls voll und ganz erfüllen und geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Protagonist von WELTFREMD hat sich mit seiner Musik noch einmal ein Stück weiter vom Black Metal entfernt, lässt nichtsdestotrotz aber immer noch seine Ursprünge erkennen. Was hier vorherrscht ist eher reiner Doom Metal, der teils schon in Funeral Doom-Gefilde abgleitet, um im nächsten Moment mit Einspielungen aus der Klassik, dem Ambient und dem Blackgaze aufzubegehren. Ein Quäntchen Hardcore ist zeitweise im Gesang auch zu erkennen. Alles in allem ist dieses Werk mal wieder etwas ganz Besonderes und damit alles andere als gewöhnlich. Man sollte sich allerdings auf diese emotionale Reise einlassen können, ansonsten wird man wenig Gefallen an "Drei" finden. Die digitale EP wird am 29. September 2017 über die eigene Bandcamp-Seite veröffentlicht werden, wahrscheinlich wieder mit NYP-Funktion, da es bisher auch für alle anderen Releases von WELTFREMD die Möglichkeit gab, diese kostenlos zu erwerben. Ob in absehbarer Zeit eine Auswertung auf einem physischen Format stattfinden wird, ist zu jetzigem Zeitpunkt allerdings noch ungewiss. Einfach einmal am besten öfters die Seite der Band auf Visagenbuch besuchen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Da es mit der Veröffentlichung jetzt auch noch ein Weilchen hin ist und ich daher noch kein vollen Song der beiden Beiträge der EP veröffentlichen wollte, findet ihr an dieser Stelle einen kurzen Album-Teaser, den Mastermind Marco Bruder im Schweiße seines Angesichts zusammengezimmert hat.
Eine außergewöhnliche und emotionale Reise durch urbane Tristesse und die Gedankenwelt einer melancholischen Seele. Musik, die jeder selbst erfahren muss, und die für jeden wahrscheinlich auch eine andere Bedeutung haben wird, da jeder mit ihr etwas anderes verbinden wird.
Darbietungen:
01. Nie wieder Mensch
02. Katharsis
Laufzeit: ca. 21 Minuten
Für "Drei" hat sich der werte Herr auch wieder Verstärkung mit ins Boot geholt: mit Emu am Bass und Albrecht Probst am Cello, sowie mit dem Gastgesang von Patrick Tiede erhält der Protagonist hier tatkräftige und für die nötige Atmosphäre sorgende Unterstützung. Denn Anfang macht dabei "Nie wieder Mensch", eine knapp 11 1/2-minütige Hymne voller Melancholie, urbaner Tristesse und Schwermut. Der einleitende Teil klingt sehr nach Post Black Metal, nimmt dann aber recht schnell einen sehr doomigen Klang an, der teilweise schon tief-traurige Funeral Doom-Ausmaße annimmt, sich für dieses Genre aber doch recht abwechslungsreich präsentiert. Der akustische Part zur Mitte hin ist einfach nur schön anzuhören und hat beinahe schon eine beruhigende Wirkung, hier lässt sich auch das Cello hören, welches in Verbindung mit einem melancholischen Klavierspiel eine Atmosphäre erschafft, die mich tief berührt. Seinen Höhepunkt findet das ganze dann, wenn auch allmählich und mehr zögerlich als unverhofft, die Gitarre wieder einsetzt und zusammen mit einem einsetzenden Klargesang eine wohlige Gänsehaut auf dem Rücken verursacht, vor allem dann, wenn sich auch der eher gegrölte als geschriene Gesang wieder dazu gesellt. Diese erzeugte Anmut ist gleichzeitig erhaben, morbide und trist - und lässt doch den Hauch eines Lichtschimmers am Ende des Tunnels erkennen. Es folgt mit "Katharsis" der zweite und leider auch schon letzte Beitrag dieses Werkes, welcher mit etwa 10 Minuten aufwartet. Instrumental geht es hier zunächst einmal mit Industrial beeinflusstem Drone/Doom los, bevor dann auch wieder der etwas hintergründige Gesang wieder einsetzt. Hier erzeugt man, vielleicht noch eher als beim vorangegangenen Lied ein ganz eigenes Klangbild, was wohl vor allem der Elektro-Note des Stückes geschuldet ist. Vielleicht kommt auch gerade auf Grund dieser Einflüsse die urbane Tristesse noch einmal etwas deutlicher hervor und ist in seiner emotionalen Intensität wohl am ehesten mit Projekten wie GRAUZEIT in ihrem aktuellen Stadium vergleichbar. Für die Anhänger der genannten Kombo spreche ich hier auch ganz klar eine Empfehlung aus!
Fazit:
Nachdem mich die zwei vorangegangenen EPs dieses Projekts bereits schwer beeindruckten, da sie aus dem Grund-Schema des Post Black Metal in Verbindung mit weiteren Einflüssen des modernen Doom etwas völlig Eigenes erschaffen konnten. Diesen Eindruck kann "Drei" ebenfalls voll und ganz erfüllen und geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Protagonist von WELTFREMD hat sich mit seiner Musik noch einmal ein Stück weiter vom Black Metal entfernt, lässt nichtsdestotrotz aber immer noch seine Ursprünge erkennen. Was hier vorherrscht ist eher reiner Doom Metal, der teils schon in Funeral Doom-Gefilde abgleitet, um im nächsten Moment mit Einspielungen aus der Klassik, dem Ambient und dem Blackgaze aufzubegehren. Ein Quäntchen Hardcore ist zeitweise im Gesang auch zu erkennen. Alles in allem ist dieses Werk mal wieder etwas ganz Besonderes und damit alles andere als gewöhnlich. Man sollte sich allerdings auf diese emotionale Reise einlassen können, ansonsten wird man wenig Gefallen an "Drei" finden. Die digitale EP wird am 29. September 2017 über die eigene Bandcamp-Seite veröffentlicht werden, wahrscheinlich wieder mit NYP-Funktion, da es bisher auch für alle anderen Releases von WELTFREMD die Möglichkeit gab, diese kostenlos zu erwerben. Ob in absehbarer Zeit eine Auswertung auf einem physischen Format stattfinden wird, ist zu jetzigem Zeitpunkt allerdings noch ungewiss. Einfach einmal am besten öfters die Seite der Band auf Visagenbuch besuchen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Da es mit der Veröffentlichung jetzt auch noch ein Weilchen hin ist und ich daher noch kein vollen Song der beiden Beiträge der EP veröffentlichen wollte, findet ihr an dieser Stelle einen kurzen Album-Teaser, den Mastermind Marco Bruder im Schweiße seines Angesichts zusammengezimmert hat.
Eine außergewöhnliche und emotionale Reise durch urbane Tristesse und die Gedankenwelt einer melancholischen Seele. Musik, die jeder selbst erfahren muss, und die für jeden wahrscheinlich auch eine andere Bedeutung haben wird, da jeder mit ihr etwas anderes verbinden wird.
Darbietungen:
01. Nie wieder Mensch
02. Katharsis
Laufzeit: ca. 21 Minuten