Das Duo RIMRUNA aus Berlin meldet sich anno 2017 auch endlich wieder zu Wort. Wintergrimm, wie auch Hiverfroid bilden gemeinsam ebenso die Gruppe DRENGSKAPUR, welche sich inzwischen auch außerhalb Deutschlands einen beachtlichen Namen erspielt hat, die mit diesem Projekt jedoch eine (wenn auch nicht gänzlich) andere Schiene fahren. "Der Hatz entronnen" stellt dabei den Nachfolger des 2014er Debüts "Frostbann" dar, welches noch gänzlich in Eigenregie entstand, während man sich beim aktuellen Werk die Produktion mit Naturmacht geteilt hat - zumindest bei der CD.
Lange musste man als Anhänger ja doch schon drauf warten... satte drei Jahren haben sich die Herren dann ja letztlich Zeit gelassen, bis der Nachfolger von "Frostbann" (die Rezension zu dem Debüt-Album findet ihr >>hier<<) endlich veröffentlicht wurde. Eine halbe Ewigkeit in meinen Augen. Denn ist es inzwischen doch wirklich gar nicht so einfach, in diesem ganzen Gewusel an Veröffentlichungen halbwegs brauchbares Material zu erhaschen. Doch auf die Werke der beiden Protagonisten, sei es nun mit ihrem "Hauptprojekt" DRENGSKAPUR (deren letztes Voll-Album auch wieder vier Jahre zurückliegt) oder halt mit RIMRUNA, konnte man stets bauen. Und auch "Der Hatz entronnen" steht einmal mehr für ihren unverwechselbaren Stil, der alles ist - nur kein 0815 Black Metal vom Fließband! Das beginnt beim Titel an sich, dessen genauere Bedeutung deutlicher wird, wenn man einen Blick ins Beiheft wirft und sich den Text zum Titellied durchliest. Entsagt der Zeit und wider dem schnelllebigen Zeitgeist, in dem viel und doch gar nichts gemacht wird. Wir hetzen von Termin zu Termin und haben doch nichts erreicht. Nur wenn wir uns wieder zurück besinnen zu unseren Wurzeln, die in der Natur liegen - dort werden wir auch Ruhe finden. Dort zeigt sich auch der markanteste Unterschied zu DRENGSKAPUR, wo teils noch heidnische Themen mit einfließen. Bei RIMRUNA geht es jedoch um persönlichere Dinge, um den modernen Menschen, dessen Seele ernsthaft erkrankt und erkaltet ist, weil er oft seine Wurzeln aus den Augen verloren hat und nicht mehr sieht, was wirklich wichtig ist. Da wird auch direkt klar, warum sich das Duo für ihre Live-Präsentation zum neuen Album ZEIT als Support auserkoren hatte. Auch wenn deren Texte doch ein paar politische Interpretationen zulassen, wohingegen die beiden Berliner bis auf dezente Sozialkritik in ihren Texten nichts in Richtung Politik verarbeiten. Wer die Band kennt, wird aber um ihre Einstellung, gerade was den Bezug zu dem rechten Rand des Black Metals anbelangt, wissen. Aber genug davon... Musikalisch bewegt man sich dabei jedenfalls auf gewohnt hohem Niveau: nach einem kurzen instrumentalen Einklang geht es gleich los mit "Tor der Zeit", und gleich dieser erste Beitrag überschreitet mal eben die 13 Minuten und gibt damit gleich ein Statement ab. RIMRUNA wollen keine Musik für jeden machen und erst recht keine gefällige Kost, die man sich mal eben nebenbei 'reinzieht'. RIMRUNA wollen die unbedingte Aufmerksamkeit des geneigten Hörers und die Musik schreit es ihm förmlich ins Gesicht. Hinzu kommt dann, dass es wirklich eine Freude ist, diesem Duo zu lauschen, denn auch wenn die Lieder allesamt nicht unter 12 Minuten Spielzeit kommen, so sind doch derart viele kleine und liebevolle Details eingearbeitet, dass man es einfach spürt, mit welcher Hingabe die Mannen hier zu Werke gegangen sind. Mein persönlicher Favorit des Albums ist aber ganz klar "Wirren", der mich mit seinem Gitarren-Riffing sofort in seinen Bann gezogen hat. Das Klangbild ist ordentlich druckvoll und somit gibt es auch an der Produktion rein gar nichts auszusetzen - für die klangliche Endbearbeitung zeichnete dieses Mal Tiefenlaut Audio verantwortlich, die u.a. auch schon das Mastering der DRENGSKAPUR Split mit HEILNOZ übernahmen.
Fazit:
Ein rundum gelungenes deutsches Black Metal-Album, welches sehr sympathisch und ehrlich rüberkommt und dabei gänzlich auf irgendwelche sinnentleerten Klischees verzichtet. Die Herren Wintergrimm und Hiverfroid beweisen hier einmal mehr, dass sie als Duo zu den ganz großen Nummer im deutschen Schwarzmetall gehören. "Der Hatz entronnen" ist mächtig, voller Kraft, emotionalen Atmosphären und grimmiger Kälte. Die CD erschien in zwei verschiedenen Varianten: einmal als CD im Digipak (500 Stück) und einmal im A5-Digipak (lediglich 50 Stück). Beide sind durchnummeriert und wurden in Zusammenarbeit mit Naturmacht Productions veröffentlicht. Die LP erschien in Eigenregie über die Band und ist auf ebenfalls 500 Exemplare limitiert und nummeriert. Bestellungen gehen am besten direkt über die Band oder an Naturmacht Productions, die auch noch beide CD-Fassungen im Shop listen.
Eine der größten Überraschungen des bisherigen Jahres, Punktum. Hier kann nichts anderes als eine absolute Kaufempfehlung meiner Seits ausgesprochen werden!
Darbietungen:
A-01. Unrast
A-02. Tor der Zeit
A-03. Wirren
B-04. Der Hatz entronnen
B-05. In Ewigkeit versunken
B-06. Erwacht aus leerem Schlummer
Laufzeit: ca. 56 Minuten
Lange musste man als Anhänger ja doch schon drauf warten... satte drei Jahren haben sich die Herren dann ja letztlich Zeit gelassen, bis der Nachfolger von "Frostbann" (die Rezension zu dem Debüt-Album findet ihr >>hier<<) endlich veröffentlicht wurde. Eine halbe Ewigkeit in meinen Augen. Denn ist es inzwischen doch wirklich gar nicht so einfach, in diesem ganzen Gewusel an Veröffentlichungen halbwegs brauchbares Material zu erhaschen. Doch auf die Werke der beiden Protagonisten, sei es nun mit ihrem "Hauptprojekt" DRENGSKAPUR (deren letztes Voll-Album auch wieder vier Jahre zurückliegt) oder halt mit RIMRUNA, konnte man stets bauen. Und auch "Der Hatz entronnen" steht einmal mehr für ihren unverwechselbaren Stil, der alles ist - nur kein 0815 Black Metal vom Fließband! Das beginnt beim Titel an sich, dessen genauere Bedeutung deutlicher wird, wenn man einen Blick ins Beiheft wirft und sich den Text zum Titellied durchliest. Entsagt der Zeit und wider dem schnelllebigen Zeitgeist, in dem viel und doch gar nichts gemacht wird. Wir hetzen von Termin zu Termin und haben doch nichts erreicht. Nur wenn wir uns wieder zurück besinnen zu unseren Wurzeln, die in der Natur liegen - dort werden wir auch Ruhe finden. Dort zeigt sich auch der markanteste Unterschied zu DRENGSKAPUR, wo teils noch heidnische Themen mit einfließen. Bei RIMRUNA geht es jedoch um persönlichere Dinge, um den modernen Menschen, dessen Seele ernsthaft erkrankt und erkaltet ist, weil er oft seine Wurzeln aus den Augen verloren hat und nicht mehr sieht, was wirklich wichtig ist. Da wird auch direkt klar, warum sich das Duo für ihre Live-Präsentation zum neuen Album ZEIT als Support auserkoren hatte. Auch wenn deren Texte doch ein paar politische Interpretationen zulassen, wohingegen die beiden Berliner bis auf dezente Sozialkritik in ihren Texten nichts in Richtung Politik verarbeiten. Wer die Band kennt, wird aber um ihre Einstellung, gerade was den Bezug zu dem rechten Rand des Black Metals anbelangt, wissen. Aber genug davon... Musikalisch bewegt man sich dabei jedenfalls auf gewohnt hohem Niveau: nach einem kurzen instrumentalen Einklang geht es gleich los mit "Tor der Zeit", und gleich dieser erste Beitrag überschreitet mal eben die 13 Minuten und gibt damit gleich ein Statement ab. RIMRUNA wollen keine Musik für jeden machen und erst recht keine gefällige Kost, die man sich mal eben nebenbei 'reinzieht'. RIMRUNA wollen die unbedingte Aufmerksamkeit des geneigten Hörers und die Musik schreit es ihm förmlich ins Gesicht. Hinzu kommt dann, dass es wirklich eine Freude ist, diesem Duo zu lauschen, denn auch wenn die Lieder allesamt nicht unter 12 Minuten Spielzeit kommen, so sind doch derart viele kleine und liebevolle Details eingearbeitet, dass man es einfach spürt, mit welcher Hingabe die Mannen hier zu Werke gegangen sind. Mein persönlicher Favorit des Albums ist aber ganz klar "Wirren", der mich mit seinem Gitarren-Riffing sofort in seinen Bann gezogen hat. Das Klangbild ist ordentlich druckvoll und somit gibt es auch an der Produktion rein gar nichts auszusetzen - für die klangliche Endbearbeitung zeichnete dieses Mal Tiefenlaut Audio verantwortlich, die u.a. auch schon das Mastering der DRENGSKAPUR Split mit HEILNOZ übernahmen.
Fazit:
Ein rundum gelungenes deutsches Black Metal-Album, welches sehr sympathisch und ehrlich rüberkommt und dabei gänzlich auf irgendwelche sinnentleerten Klischees verzichtet. Die Herren Wintergrimm und Hiverfroid beweisen hier einmal mehr, dass sie als Duo zu den ganz großen Nummer im deutschen Schwarzmetall gehören. "Der Hatz entronnen" ist mächtig, voller Kraft, emotionalen Atmosphären und grimmiger Kälte. Die CD erschien in zwei verschiedenen Varianten: einmal als CD im Digipak (500 Stück) und einmal im A5-Digipak (lediglich 50 Stück). Beide sind durchnummeriert und wurden in Zusammenarbeit mit Naturmacht Productions veröffentlicht. Die LP erschien in Eigenregie über die Band und ist auf ebenfalls 500 Exemplare limitiert und nummeriert. Bestellungen gehen am besten direkt über die Band oder an Naturmacht Productions, die auch noch beide CD-Fassungen im Shop listen.
Eine der größten Überraschungen des bisherigen Jahres, Punktum. Hier kann nichts anderes als eine absolute Kaufempfehlung meiner Seits ausgesprochen werden!
Darbietungen:
A-01. Unrast
A-02. Tor der Zeit
A-03. Wirren
B-04. Der Hatz entronnen
B-05. In Ewigkeit versunken
B-06. Erwacht aus leerem Schlummer
Laufzeit: ca. 56 Minuten