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Channel: Unholy Black Art Of Ritual
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Review: Mournful Winter - Demo (CD, Black Devastation - 2015)

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Sein wir einmal ehrlich... Varg Vikernes ist wohl ein Spinner und mittlerweile wirklich in anderen Welten angekommen, doch was die ersten Werke seines Projektes BURZUM, abseits aller politisch motivierten Aktionen und Interpretationen seiner Lyrik, für den Black Metal getan haben, ist wohl unleugbar. Nicht umsonst zollen viele Bands den ersten Platten immer noch Tribut in Form von Coversongs oder Alben, die den Geist dieser Musik atmen - und das sind nicht immer politisch rechtsaußen-Stehende! So auch das deutsche Projekt MOURNFUL WINTER, über deren Demo ich kürzlich mehr durch Zufall gestolpert bin, und welches zu dieser Zeit noch als Ein-Mann-Kapelle aktiv war...


Inzwischen hat sich MOURNFUL WINTER zu einer wirklichen Band entwickelt, die wohl demnächst auch ihr erstes Voll-Album präsentieren wird. Das unbetitelte erste Demo wurde jedoch allein von Tenebros (war u.a. auch auf einer Demo von FRONT BEAST vertreten, sowie Bestandteil des Live-Linups) eingespielt. Dieses Werk bietet im Grunde genommen nichts Neues, und doch ist es emotional betrachtet dermaßen tiefgreifend, dass ich mich in die seligen 90er zurückversetzt fühle. Tenebros versteht es wirklich meisterlich die Musik, gerade der ersten beiden BURZUM-Platten in die heutige Zeit zu transportieren. Hinzufügend setzt er dann hier und da noch eigene Akzente, indem er die Sache sehr spielfreudig angeht und die eher schlicht gehaltenen Songs mit allerlei Gitarrensoli und ausgiebigen Instrumental-Passagen aufwertet. Der Gesang steht dem von Count Grishnakh (the one and only true Varg!) in nichts nach. Er klingt verzweifelt, sehr melancholisch, nostalgisch und trotzdem düster und hasserfüllt. Dass als Zugabe dann noch einmal BURZUM selbst rezitiert wird, ist da eigentlich nur noch als letzte Konsequenz zu deuten. Man hat sich den beliebten Titel "Lost Wisdom" herausgesucht - in meinen Augen hätte manch anderes Lied vom Schlage "Feeble Screams From Forests Unknown" oder "A Lost Forgotten Sad Spirit" mehr zur allgemeinen Atmosphäre dieses Werkes gepasst, aber das ist meine Meinung. Das Nachspiel geht in Ordnung, der Gesang ist hier etwas eigenwillig, da er keine schlichte Kopie des Originals darstellt und die Betonung teilweise anders legt, was, wovon ich jetzt einfach einmal ausgehe, auch so gewollt ist.

Fazit:
Ein sehr emotionales Stück deutschen Schwarzmetalls, der sich ganz der nordischen Schule widmet. MOURNFUL WINTER hat wirklich einen sehr ähnlichen Klang zu den frühen BURZUM, ohne diese jedoch zu stark kopieren zu wollen und tatsächlich noch eigene Akzente in der Musik setzen. Ein Werk, welches einem vielleicht nur einmal im ganzen Leben glückt. Die CD kommt als Pro-CDr im Digipak mit separatem 4-seitigem Beiheft, welches alle Texte sowie Informationen enthält. Ob und auf wie viel die Demo limitiert ist, vermag ich nicht zu sagen. Ergattern könnt ihr das gute Teil auf jeden Fall noch im Distro von Sol Records.

Black Metal in the vein of the good olde days - Total Support!


Darbietungen:
01. Intro
02. Into the Eternal Void
03. Under a Wintermoon
04. Ancient Forest
05. Outro
06. Lost Wisdom (BURZUM Cover)

Laufzeit: ca. 31 Minuten

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